Nach 31 Jahren sind die Grünen am Wahlsonntag aus dem Parlament geflogen.
Das Projekt „Wiedereinzug“ ist gestartet, meinte der grüne Krisenmanager Werner Kogler am Mittwoch im Ö1-Mittagsjournal (s. unten). Die Aussichten für die Grünen, die am Sonntag nach 31 Jahren aus dem Nationalrat gekickt wurden, sind aber alles andere als rosig.
Schuldenberg
Die Partei muss jetzt 5 Millionen Euro Schulden aus dem Wahlkampf zurückzahlen, allerdings sind ihr nun 3,9 Mio. Euro an Parteienförderungen abhandengekommen. 126 Mitarbeiter verlieren ihren Job und der Mietvertrag zur Parteizentrale am Rooseveltplatz ist bereits gekündigt.
Bis Freitag soll ein Sanierungsplan stehen. Darin wird u. a. vorgesehen sein, dass die Landesparteien einspringen, die ja noch Förderungen erhalten. Allerdings: In vier Ländern wird nächstes Jahr gewählt und der Wahlkampf teuer, wollen sich die Grünen doch zumindest auf Landesebene halten. Und sollten sie dort auch abstürzen, wird deren Förderung entsprechend sinken. Ein weiterer finanzieller Stolperstein: Die Salzburger und Vorarlberger Grünen dürfen laut Gesetz nicht für die Bundespartei zahlen. Allerdings, so Kogler, hätten sich bereits viele Spender gemeldet.
„Oldies“
Dann wäre da noch die personelle Frage bei den Grünen zu klären: Nach dem dramatischen Absturz vom Sonntag wurden erste Rufe nach einem Köpferollen im Bundesvorstand laut. Ingrid Felipe und Ulrike Lunacek dankten zwar ab, doch andere Oldies halten noch an ihrem Posten fest. Das sorgt intern bereits für Ärger. Dieter Brosz, Albert Steinhauser und Robert Luschnik – der die grüne Kampagne zu verantworten hatte – etwa würden eine Verjüngung verhindern.