Wahl-Insider

So buhlen Parteien um Migranten

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Die Migranten sind nicht nur großes Thema im Wahlkampf, sondern auch wichtige Wähler.

Zu den größten Migrantengruppen bei uns zählen Serben und Türken, die bereits die österreichische Staatsbürgerschaft haben. Ihre Integration ist großes Thema im aktuellen Wahlkampf. Allerdings ist dieselbe Bevölkerungsschicht auch wichtige Wählergruppe.

Kern gab Interview im serbischen Fernsehen

Mehrere Parteien bemühen sich aktiv um diese Wähler. SPÖ-Kanzler Christian Kern besuchte etwa vergangenes Wochenende eine Show des serbischen Staatsfernsehens, die am Columbusplatz im 10. Wiener Gemeindebezirk aufgezeichnet wurde. Kern gab dem Sender, der von der Community auch in Österreich genützt wird, ein Interview und hörte sich Sorgen und Wünsche der Austro-Serben an.

Strache hat traditionell guten Draht nach Serbien


Einen traditionell guten Draht zur serbischen Community hat FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Er pf legt auch Kontakte mit serbischen Politikern. So traf er, laut FPÖ-Sprecher, am Montagabend mit dem umstrittenen Präsidenten der Republika, Srpska Milorad Dodik, zusammen. Dieser ist derzeit mit Ermittlungen wegen einer Hassrede gegen Bosniaken konfrontiert. Strache traf ihn in einem Wiener Innenstadtpalais, wo Dodik auf Einladung der österreichisch-russischen Gesellschaft eine Rede hielt. Im Anschluss gab es noch ein gemeinsames Abendessen mit dem FPÖ-Chef. Dodik hatte Strache bereits 2015 mit einem Besuch unterstützt.

Dönmez: »Nicht mein Zugang zur Politik«

Efgani Dönmez, Kandidat der Liste Kurz mit türkischen Wurzeln, lehnt "einen Wahlkampf, der sich nach Ethnien und Religionszugehörigkeiten richtet", strikt ab. "Das Verhalten zählt, nicht die Herkunft. Danach orientiert sich meine Politik", sagt er zu ÖS-TERREICH. Für die gesamte ÖVP will er das aber nicht ausschließen. Dönmez sei klar, dass er die Stimmen der reaktionären Muslime und nationalistischen Migranten nicht bekomme. "Die will ich auch gar nicht".

Es habe sich gezeigt, dass jene, die Aufgeklärte und streng Religiöse gleichermaßen ansprechen - wie das laut ihm die SPÖ versucht -, am Ende weder die Stimmen der einen noch der anderen bekommen.
 

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