Ein Kommentar von Politik-Insiderin Isabelle Daniel.
Es ist eine Ironie des Schicksals, die wohl Woody Allen nicht besser hätte erfinden können. Die einstigen Antipoden SPÖ und FPÖ sind zu ungewollten „Verbündeten“ geworden.
Sicher, SPÖ-Kanzler Christian Kern und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache trennen Welten. Aber nur ein halbwegs starker Strache kann aus Sicht vieler SPÖ-Strategen noch VP-Kanzlerkandidat Sebastian Kurz stoppen. Der türkis gewordene Schwarze verdankt seinen klaren Umfragevorsprung schließlich stark bisherigen blauen Wählern.
Dilemma
Kern – und das wird er wohl auch im oe24.TV-Duell zeigen – hat einen geschickten Umgang mit Strache gelernt. Er dämonisiert ihn nicht und kontert mit feiner Ironie statt politischer Kinnhaken. Zu stark – und hier beginnt wieder das rote Dilemma – darf die FPÖ schließlich auch nicht werden. Für den Kanzler muss das echte große Duell schließlich jenes mit Kurz bleiben. Noch bleiben dem Kanzler fünf Wochen ...