Ausländische Presse

'Schicksal in der Hand eines jungen Husaren mit Porzellangesicht'

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So berichtet die ausländische Presse über den Wahlsieg der ÖVP.

Der überzeugende Kurz-Wahlsieg ist jetzt Vorbild für die Konservativen in ganz Europa. Weil er mit seiner mutigen Neuwahlstrategie die Rechtspopulisten entzauberte. Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Macron gratulierten noch in der Nacht per "SMS". Jean-Claude Juncker, scheidender EU-Chef und Kurz-Freund, schrieb Montagfrüh: "Ich wünsche dir viel Erfolg und eine stabile Regierung mit proeuropäischem Kurs." Und: "Für die anstehenden gemeinsamen Herausforderungen braucht unsere EU eine starke österreichische Stimme."
 

Innenpolitische Spannungen in Deutschland: Kurz als Vorbild für CDU und CSU

Auch die ausländische Presse berichtete ausführlich über den Wahlsieg der ÖVP. Die italienische „Corriere della Sera“ schrieb etwa: „Österreich legt sein Schicksal in die Hand eines jungen Husaren mit Porzellangesicht. Österreich krönt Kurz: Mehr als um eine Wahl geht es hier um eine Revolution. Ein Triumph des ehemaligen und künftigen Kanzlers, der zu einer radikalen Wende in der politischen Landschaft mit dem Zusammenbruch der FPÖ und dem großen Sieg der Grünen führt".
 
Die deutsche „BILD“ sieht Kurz als Vorbild für die deutsche Union. „Kurz' Sieg und sein Wahlkampf zeigen, was ER kann und was in Deutschland der CDU, seiner Schwester-Partei, an der Spitze fehlt: klare Themen-Setzung, rhetorisches Talent, wenig Fehler.“
 
Die „Welt“ lobt Kurz‘ Klarheit: „Nicht Beliebigkeit führt zum Ziel, sondern Klarheit. Macron gewann als glühender Europäer, Kurz mit Klartext zu Migration und Integration, die Dänin Mette Frederiksen mit dem klaren, aber modernen Bekenntnis zum sozialen Kern der Partei. SPD und CDU hingegen laufen dem Zeitgeist hinterher.“
 
Auch der „Münchner Kurier“ spart nicht mit Kritik an CDU und CSU. „Der Wahltriumph von Sebastian Kurz in Wien zeigt: Es geht auch anders, mit Politikern und Inhalten, die nahe an den Menschen sind. Und die konservativ denkende Wähler nicht wie Sondermüll zu den Rechten abschieben. Kurz hat mit seinem Sieg auch schonungslos die Schwächen der Merkel-Kramp-Karrenbauer-CDU in Berlin offengelegt. Die beiden sich argwöhnisch belauernden Damen rennen verzweifelt den Grünen hinterher - und schaffen es gleichzeitig nicht, im selben Flieger zur Weltklimakonferenz in die USA zu fliegen. Not und Elend in Berlin. Mal schauen, ob CDU und CSU aus der Lektion aus Wien lernen."
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