Datenschützer warnen vor der Praxis, sensible Daten unserer Schüler - gekoppelt an ihre Sozialversicherungsnummer - an die Statistik Austria zu übermitteln.
Vor fünf Jahren startete die so genannte "Bildungsdokumentation" - ein Projekt zur statistischen Erfassung der Bildung österreichischer Schüler. Dabei werden sensible, persönliche Daten, wie etwa die Schulnoten, die benötigten Nachhilfestunden und sogar die Betragensnote gespeichert und gemeinsam mit der Sozialversicherungsnummer des jeweiligen Schülers an die Statistik Austria weitergeleitet. Dort werden die gesammelten Informationen 60 Jaher lang gespeichert, berichtet das Ö1-Morgenjournal am Montag.
Was hat Elisabeth Gehrer im Schulbrot?
"Für die Bildungsplanung ist es unerheblich of Frau Gehrer oder Frau Schmied (Bildungsministerin) in den 60ern ihr Jausenbrot in der Schule oder zu Hause konsumiert haben", meint der Obmann der "ARGE-Daten", Herr Zeger in einem Gespräch mit oe24.at. Bei der Bildungsdokumentation würden nicht nur leistungsrelevante Daten gesammelt, auch Informationen zur verwendeten Sprache eines Schülers, Verweise von der Schule oder sonstige verhaltensauffällige Vorfälle würden registriert und mindestens 60 Jahre lang gespeichert. Der "Schulerhalter" - also Bürgermeister oder der Bund - hätten grundsätzlich jederzeit Zugang zu diesen Informationen, aber auch Gerichte oder Sozialversicherungsträger seien vorgesehen.
Es gäbe bereits Widerstände von Lehrern, Eltern und Direktoren gegen diese Praxis. Eine Beschwerde bei der europäischen Union sei im Gang, "die Mühlen laufen aber sehr langsam", so Herr Zeger. Im Moment stünden in zwei Fällen Eltern vor Verwaltungsstrafen, weil sie sich gegen diese Praxis verwehren. Sollten die Urteile rechtskräftig werden, gäbe es die Möglichkeit, den Verwaltungs- bzw. den Verfassungsgerichtshof einzuschalten, so der Obmann der "ARGE-Daten".