Die Sozialistische Jugend überraschte die Mitglieder am Parteitag mit einer Protestaktion.
Überraschung am SPÖ-Parteitag in Wels. Die Sozialistische Jugend (SJ) hat im Foyer aus kleinen Papier-Schiffchen ein großes Schiff geformt, um auf die Flüchtlings-Problematik im Mittelmeer aufmerksam zu machen. "Es braucht sichere Fluchtwege und ein Seenotrettungsprogramm gegen das Sterben im Mittelmeer! Fluchtursachen bekämpfen = Kapitalismus bekämpfen!", schreibt die SJ in einem Tweet dazu.
Zum Thema Migration sucht die SPÖ noch nach einer Sprache, mit der sie die Menschen erreicht, sagen Experten. Die Partei wolle die Sprache ändern. Ob ihr das gelingt, ist offen und ob die SPÖ-Jugend mit dem Thema bei den Genossen punkten kann, ist unsicher. Die SPÖ will nach dem Chaos um Kerns Rücktritt wieder in die Spur kommen und mit dem Themen, vor allem mit sozialen Themen wie Chancen- und Leistungsgerechtigkeit, Zusammenhalt und leistbares Leben bei den Wählern punkten. Mit Rendi-Wagner an der Spitze soll das gelingen.
120 Personen im Mittelmeer in Seenot
Erst heute wurde bekannt, dass rund 120 Personen, nach Angaben einer Hilfsorganisation, im Mittelmeer in größter Seenot sind. Ihr Schlauchboot laufe vor der libyschen Küste voll Wasser, mehrere Menschen seien angeblich bereits ertrunken, schrieb die Organisation Mediterranea Saving Humans am späten Freitagabend auf Twitter.
Man habe sowohl die Seenotrettungsleitstelle in Rom als auch die libysche Küstenwache informiert, es gebe aber keine Antwort aus Libyen. Die Organisation betreibt eine Beobachtermission auf dem Mittelmeer, ihr haben sich auch die deutsche NGO Sea Watch und die spanische Proactiva Open Arms angeschlossen. Das eigene Schiff sei Stunden entfernt, teilte Mediterranea mit.
Seit die italienische Regierung keine Rettungsschiffe privater Organisationen mehr in die Häfen des Landes lässt, kommen kaum noch Migranten in Italien an. Italien will, dass die libysche Küstenwache die Menschen wieder zurück in das Bürgerkriegsland bringt.