Brasilien

Wegen Budget-Loch: VdB fliegt nicht zur Klimakonferenz

Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen achtet auf eine strikte "Budgetdisziplin". 

Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird heuer im November nicht an der Weltklimakonferenz (COP30) in Brasilien teilnehmen, wie der ORF berichtet. Begründet wurde die Absage mit einer nötigen "Budgetdisziplin".

In der Stellungnahme der Präsidentschaftskanzlei wird aber betont, dass sich VdB zur Weltklimakonferenz bekenne. Zudem habe der Veranstaltungsort Belem einen "großen symbolischen Wert": „Zum ersten Mal wird die Weltklimakonferenz im Gebiet des tropischen Regenwaldes stattfinden, dessen Vernichtung ein wichtiger Faktor der globalen Umwelt- und Klimakrise ist.“ 

"Kürzungen und Budgetdisziplin" 

"Nach genauer Prüfung" habe sich der Bundespräsident allerdings gegen eine Teilnahme entschieden. Denn die Budgetkonsolidierung fordere "von allen öffentlichen Stellen Kürzungen und Budgetdisziplin". 

„Die aus logistischen Gründen diesmal besonders hohen Kosten für eine Teilnahme des Bundespräsidenten an der diesjährigen COP, zusätzlich zur österreichischen Delegation der Verhandlerinnen und Verhandler, sind nicht im engen budgetären Rahmen der Präsidentschaftskanzlei", so die Präsidentschaftskanzlei. 

Umweltminister Norbert Totschnig (ÖVP) wird an der Konferenz teilnehmen, somit wird Österreich vertreten sein. 

„Absolut absurd hohe Preise“ 

COP-Präsident Andre Aranha Correa do Lago erklärte gegenüber der „Financial Times“ („FT“), dass die Preise für private Hotels "absolut absurd" seien. Die Hotels seien nicht vernünftig. Man werde nun "alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um die Preise zu senken". Laut ORF können die Kosten für ein Zwei-Personen-Appartement bei mehreren zehntausend Euro liegen!

Aber nicht nur die hohen Preise bereiten Sorge. Auch ein genereller Mangel an Betten sorgt für Kopfzerbrechen. Rund 50.000 Teilnehmer aus 200 Staaten sollen empfangen werden, der Unterkunftsplan sieht aber derzeit nur rund 36.000 Betten vor. 

Vierspurige Autobahn durch Amazonas

Um einen Bettenmangel vorzubeugen, werden Schulen umgebaut und neue Hotels errichtet. Für Umweltschützer besonders pikant: Brasilien lässt anlässlich des Klimagipfels eine vierspurige Autobahn errichten - mitten durch einen geschützten Bereich im Amazonas.

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