Welt-Politik

EU rechnet mit einer Million Ukraine-Flüchtlingen

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Ein Einmarsch Russlands in die Ukraine könnte eine Flüchtlingswelle auslösen – Schätzungen gehen von Millionen Flüchtlingen aus. Österreich will bei einem Kriegsausbruch den Ukraine-Nachbarn wie Polen helfen.

Macht Wladimir Putin Ernst? In den USA und in Westeuropa werden bereits Szenarien für einen möglichen Einmarsch und einer damit verbundenen Flüchtlingswelle gewälzt. In Österreich berät ein Krisenkabinett mit Kanzler Karl Nehammer und Innenminister Gerhard Karner diverse Szenarien.

US-Geheimdienste: bis zu 5 Millionen

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin warnte vor einer Flüchtlingskatastrophe, die vor allem Nachbarländer wie Polen betreffen könnte. Laut „Zeit“ gehen die US-Geheimdienste von bis zu 5 Millionen Flüchtlingen, betroffen seien vor allem Nachbarländer wie Polen. Dort und auch in Lettland (grenzt an Belarus) werden bereits Notfallpläne ausgearbeitet. In Lettland werden sogar bereits Erstaufnahmezentren errichtet.

EU: bis zu einer Million

EU-Vizekommissionspräsident Margaritis Schinas rechnet laut Welt mit 20.000 bis zu über einer Million Flüchtlingen aus der Ukraine. Und er zeigt sich hilfsbereit: Die EU sei bereit, für die betroffenen Mitgliedstaaten "bedeutende humanitäre Hilfe zu mobilisieren und beim Zivilschutz zu helfen", sagte er.

Kein Visum nötig

Keine Visum. Dazu kommt: Ukrainer können jederzeit in die EU einreisen, es gibt keine Visapflicht. Sie können also als Touristen bis zu 3 Monaten legal im Land bleiben.

Bis zu 100.000 nach Österreich?

In Österreich will das Innenministerium hier keine Zahlen nennen, zwischen mehreren 10.000 und bis zu 100.000 Flüchtlingen könnten aber eine gewisse Richtschnur sein. Man rechne zunächst im Fall eine Einmarsches aber mit einer inner-ukrainischen Flüchtlingswelle – erst wenn der Konflikt länger dauere, könnten Menschen auch in die EU kommen, glaubt man im BMI.

Kanzler: Ukraine-Anrainern helfen

Bei der ersten Sitzung des Ukraine-Krisenkabinetts wurden die Szenarien durchgegangen, derzeit rechnet man mit keiner Flüchtlingsbewegung in Richtung Österreich. Wie Nehammer nach der Sitzung betonte, wolle man zudem zuerst den Anrainer-Staaten der Ukraine helfen - also Polen, Slowakei, Ungarn und Rumänien.
  

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