Seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine sind mehr als 600.000 ukrainische Staatsangehörige in Deutschland angekommen und von den Behörden erfasst worden.
Wie viele von ihnen inzwischen in einen anderen EU-Staat weitergereist oder in ihre Heimat zurückgekehrt sind, geht aus den Zahlen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) allerdings nicht hervor, wie ein Sprecher des deutschen Innenministeriums am Donnerstag erklärte.
Zuerst hatten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe darüber berichtet. Den Angaben des Ministeriumssprechers zufolge sind seit Kriegsbeginn am 24. Februar bis Ende April 610.103 Menschen neu im Ausländerzentralregister erfasst worden, darunter 600.168 ukrainische Staatsangehörige. Der Sprecher des Ministeriums sagte: "Die Erfassung und Registrierung der Menschen, die seit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, durch die zuständigen Länder und Kommunen geht inzwischen schnell voran."
Unter den erfassten Menschen seien rund 216.000, die bereits vollständig - also auch mit Fingerabdruck - registriert worden seien. Der Bund unterstütze die Registrierung mit 260 Bamf-Mitarbeitern und 180 zusätzlichen Registrierungsstationen.
Bei den im Ausländerzentralregister seit Kriegsbeginn eingereisten Geflüchteten handelt es sich laut Ministerium zu rund 69 Prozent um Frauen und Mädchen. Fast 40 Prozent der Geflüchteten sind Kinder und Jugendliche.
Da es an den EU-Binnengrenzen in der Regel keine festen Grenzkontrollen gibt, ist nicht genau bekannt, wie viele Flüchtlinge aus der Ukraine in den vergangenen Monaten nach Deutschland gekommen sind. Die deutsche Bundespolizei kontrolliert allerdings seit Kriegsbeginn verstärkt in Zügen, die etwa aus Polen kommen, sowie im Grenzgebiet. Dabei wurden mehr als 400.000 Flüchtlinge aus der Ukraine festgestellt.