SPÖ konnte 69 Prozent der Wähler von 2015 wieder gewinnen - FPÖ mobilisierte nur 20 Prozent ihrer damaligen Wähler erneut.
Die SPÖ hat bei der Wiener Gemeinderatswahl am Sonntag 69 Prozent aller ihrer Wähler aus dem Jahr 2015 erneut für sich gewinnen können. Die meisten Zugewinne des Wahlsiegers mit rund 32.000 Stimmen kamen von der FPÖ, den größten Abgang gab es ins Lager der Nichtwähler mit rund 73.000, geht aus der SORA-Wählerstromanalyse für den ORF hervor. Der Wahlverlierer FPÖ konnte nur 20 Prozent seiner Wählerschaft aus dem Jahr 2015 erneut mobilisieren.
Neben ehemaligen FPÖ-Wählern konnte die SPÖ auch sehr viele ehemalige Nichtwähler für sich begeistern - nämlich rund 16.000. Weitere 9.000 Stimmen kamen laut SORA von den Grünen, 4.000 von den NEOS und jeweils 3.000 von der ÖVP und den Sonstigen aus dem Jahr 2015. Abgänge verzeichnete die SPÖ neben den Daheimgebliebenen mit rund 12.000 ins Lager der ÖVP, weitere 5.000 ehemalige SPÖ-WählerInnen entschieden sich dieses Mal für die Grünen, 4.000 für die NEOS und die sonstigen Parteien, 3.000 für das Team HC Strache und 1.000 ehemalige SPÖ-Stimmen gingen an die FPÖ.
Die FPÖ, die bei dieser Wahl mehr als 20 Prozentpunkte einbüßte und nur 20 Prozent ihrer Wähler von 2015 erneut für sich begeistern konnte, verlor vor allem an die Nichtwähler: 101.000 ehemalige blaue Wähler blieben dieses Mal zuhause. Weitere 43.000 Stimmen verlor die FPÖ an die ÖVP. Auch an die SPÖ gingen rund 32.000 blaue Stimmen. Und auch das Team HC Strache schadete der FPÖ - immerhin 17.000 ehemalige FPÖ-Wähler wechselten in dieses Lager. An die übrigen Parteien verlor die FPÖ rund 8.000 Stimmen, an die NEOS 4.000 und an die Grünen 1.000. Für sich gewinnen konnte die FPÖ jeweils lediglich 1.000 Stimmen von ehemaligen SPÖ-Wählern und Wählern sonstiger Parteien.
Die Grünen konnten - wie die SPÖ - mehr als zwei Drittel (69 Prozent) ihrer Wähler von 2015 erneut von sich überzeugen. Dazu kamen rund 10.000 Stimmen von Erst- bzw. ehemaligen Nichtwählern hinzu, weitere 7.000 Stimmen von den NEOS, 5.000 von der SPÖ und 4.000 von der ÖVP. Von den sonstigen Parteien gingen 2.000 Stimmen an die Grünen, von ehemaligen FPÖ-Wählern konnte die Öko-Partei rund 1.000 Stimmen lukrieren. Den größten Stimmen-Abgang verzeichneten die Grünen mit rund 10.000 an die NEOS und mit 9.000 an die SPÖ; ebenso viele Wähler verloren sie an die sonstigen Parteien. Weitere 2.000 ehemalige Grün-Wähler gaben diesmal der ÖVP ihre Stimme.
Auch die ÖVP konnte sehr viele ihrer Wähler aus 2015 erneut mobilisieren: Fast drei Viertel (73 Prozent ) davon machten ihr Kreuz wieder bei der Volkspartei. Der größte ÖVP-Zugewinn kam mit rund 43.000 Stimmen von der FPÖ. Weitere jeweils 12.000 Stimmen wanderten von SPÖ und NEOS zur türkisen Stadtpartei. Verluste erlitt die ÖVP vor allem in Richtung NEOS: 10.000 Stimmen wanderten von türkis zu pink. Weitere 4.000 gingen an die Grünen und 3.000 an die SPÖ. Weitere 3.000 ehemalige ÖVP-Wähler blieben daheim.
Die NEOS konnten 44 Prozent ihrer 2015 erstmals gewonnenen Wähler erneut von sich überzeugen. Jeweils 10.000 ehemalige Grün- und ÖVP-Wähler entschieden sich diesmal für Pink. Von SPÖ und FPÖ kamen jeweils rund 4.000 Wähler. Außerdem gaben 3.000 ehemalige Nicht-Wähler den NEOS ihre Stimme. Verluste erlitt die Partei vor allem in Richtung ÖVP: rund ein Viertel ihrer Wähler von 2015 entschieden sich heuer für türkis (12.000 Stimmen). 7.000 wanderten zu den Grünen, jeweils 4.000 zur SPÖ bzw. ins Lager der Nichtwähler.
Fast ausschließlich aus ehemaligen FPÖ-Wählern (rund 17.000 Stimmen) setzte sich die Team HC Strache zusammen. Außerdem gaben 4.000 ehemalige Nichtwähler diesmal Strache ihre Stimme sowie 3.000 frühere SPÖ-Wähler.