Staat frisst unser Lohn-Plus weg - Bürger verlieren 2,65 Milliarden.
Ohne Steuern anheben zu müssen, kassiert der Staat immer mehr Geld von den Bürgern. Schuld daran ist die „kalte Progression“: Mit jeder Lohnerhöhung rutschen Tausende in höhere Steuerklassen – und müssen mehr Geld an Finanzminister Spindelegger abliefern.
Von 2,4 % Lohn-Erhöhung bleibt nichts mehr übrig
Bei einer Erhöhung von 2,4 Prozent werden 2 Prozent von der Inflation gefressen – den Rest holt sich der Finanzminister. Wie die Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung ausrechnete, ist die Wirkung der Steuersenkung von 2009 längst verpufft. Im Gegenteil: Die kalte Progression brachte dem Fiskus 2013 zusätzliche 2,24 Milliarden – heuer sind es 2,65 Milliarden.
IHS-Chef Georg Keuschnigg fordert, dass jährlich auch die Steuergrenzen steigen – doch die Regierung ignoriert diese Wünsche. Österreich ist deshalb laut aktueller OECD-Studie in Sachen Steuern bereits an dritter Stelle in der EU – nur die Belgier und die Deutschen zahlen mehr Steuern.
Burgenlands Landeschef Hans Niessl fordert daher in ÖSTERREICH eine rasche Steuerreform – bereits 2015 sollen die Steuern um zwei Milliarden sinken.
Landeshauptmann Niessl: "Steuerreform ab 1. Jänner 2015"
ÖSTERREICH: Wie soll eine Steuerentlastung Ihrer Meinung nach aussehen?
Hans Niessl: Es ist bekannt, dass wir in Österreich den höchsten Eingangssteuersatz Europas mit 36,5 Prozent haben. Wir brauchen eine Strukturreform, damit mehr netto von brutto übrig bleibt. Den Eingangssteuersatz sollte man auf 25 Prozent senken.
ÖSTERREICH: Wann soll die Reform kommen?
Niessl: Man sollte ein Paket von vier Milliarden Euro schnüren. Die ersten zwei Milliarden sollen mit 1. Jänner 2015 fließen. Die zweite Tranche in drei bis vier Jahren. Wenn die kleinen und mittleren Einkommensbezieher mehr Geld in der Tasche haben, geben sie mehr aus – das kommt dem Finanzminister zugute.
ÖSTERREICH: Wer soll von der Steuerreform profitieren?
Niessl: Der Mittelstand. Das sind aus meiner Sicht Einkommen bis 5.000 oder 6.000 Euro brutto.
ÖSTERREICH: Woher soll die Anschubfinanzierung kommen?
Niessl: Durch z. B. eine Erbschaftssteuer ab einer Million oder eine Millionärssteuer.
Österreich droht Revolte der Industrie-Kapitäne
Die Regierung bekommt den Frust über hohe Steuern, steigende Energiekosten und Reformstau zu spüren: Immer mehr Wirtschaftsbosse haben genug und drohen lautstark mit Abwanderung ins Ausland – und damit mit dem Verlust Tausender Jobs in Österreich. Voestalpine-Chef Wolfgang Eder warnt: „Derzeit macht es keinen Sinn, in Europa zu investieren.“ Der Ball liegt vor der Budgetrede am 29. April jetzt beim Finanzminister …
K. Liener