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Skandal: Nächste Lieferung erst im Jänner!

Wirbel um 14 Tage ''Corona-Impf-Pause''

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Bis zum offiziellen Start der Impfkampagne Mitte Jänner verstreicht wertvolle Zeit mit rund 100 Corona-Toten täglich.

Die erste Euphorie über die 4.500 symbolischen Impfungen in Alters- und Pflegeheimen kurz vor Weihnachten ist vorüber. Nun ist Stillstand eingekehrt im Impfgeschehen in Österreich. Bis 12. Jänner wird überhaupt nicht mehr geimpft. Das sind zwei Wochen, in denen täglich rund 100 Menschen in Zusammenhang mit Corona sterben – 1.400 Tote bis 12. Jänner.

Warum, stellt sich hier dringend die Frage, wird mit der Immunisierung gefährdeter Bevölkerungsgruppen erst so spät fortgesetzt? Zum Vergleich: In Israel wurden in einer Woche eine halbe Million Menschen geimpft. Bis März sollen 60 Prozent der Bevölkerung geimpft sein (siehe Story unten).

Verzögerung wegen später EU-Zulassungen

EU-bedingte Verzögerung. Bei uns fängt im März, wenn alles glattläuft, erst die Impfung der breiten Bevölkerung, also nicht nur der Risikogruppen, an. Warum das alles so langsam geht? Das liegt zum ­einen an den zentralen ­Beschaffungs- und Zulassungsmodalitäten der EU, die zwar beschleunigt wurden, aber nicht so schnell waren wie etwa die Notfallzulassungen in den USA und Israel. Margit Draxl, Sprecherin des Gesundheitsministers Rudolf Anschober, verteidigt diese Vorgehensweise: „Notfallzulassungen sind nicht vertrauensbildend und verschrecken Impfskeptiker.“

Der späte Impfbeginn hänge auch damit zusammen, dass gewartet werde, bis ausreichend Vakzine im Land seien, um die Impfungen großflächig in Alters- und Pflegeheimen fortsetzen zu können.

Mit den EU-Zulassungen weiterer Impfstoffe im Laufe des Jänners (Moderna, AstraZeneca) werde die Impfkampagne dann drastisch beschleunigt und ausgeweitet, so Draxl.

Ärztekammer-Boss: Verzögerung kein Problem

Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres sieht hingegen in der Verzögerung der Impfungen kein Problem: „Auf die paar Tage kommt es nun auch nicht mehr an.“ Ansichtssache.

C. Zacharnik, K. Wendl

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