SPÖ und IG Autoren erzürnt

Wirbel um FP-Klage gegen Literat Winkler

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Darmann nennt den Literaten einen 'linken Hassprediger'. SPÖ und IG Autoren laufen Sturm.

Die Kärntner FPÖ hat am Donnerstag eine Anzeige wegen Verhetzung gegen den Literaten Josef Winkler angekündigt. Winkler hatte am Dienstag beim 500-Jahr-Jubiläum der Schenkung Klagenfurts an die Landstände eine Festrede gehalten, in der er heftig gegen die Freiheitlichen ausgeteilt hatte. FPÖ-Landesparteichef Gernot Darmann sprach von einer "unqualifizierten und beleidigenden" Rede.
 

Rundumschlag gegen Freiheitliche

Winkler hatte in seiner Rede unter anderem die Errichtung des Wörtherseestadions und die Verfehlungen um die Hypo gegeißelt, und war schließlich bei der FPÖ und speziell bei Ex-Landeshauptmann Jörg Haider gelandet. Dabei wiederholte Winkler seine Forderung aus dem Jahr 2009, die Urne Haiders in eine Gefängniszelle zu verlegen, "denn es könnte ja sein, dass er wie ein Phönix aus seiner Asche steigt und wieder sein Unwesen treibt und als blaues Wunder verkauft, denn schon zu Lebzeiten hat er öfter gesagt: Ich bin weg! Ich bin wieder da!"

Winkler hatte auch davon gesprochen, dass "die korrupten Politiker und Kapitalverbrecher", die er in seiner Eröffnungsrede beim Bachmannpreis 2009 und auch später "aufs literarische Korn genommen" habe, "inzwischen alle entweder hohe Geldstrafen oder eine Fußfessel bekommen" hätten "oder im Gefängnis gelandet" seien: "Und der eine oder andere wird demnächst wieder vor Gericht erscheinen müssen."
 

Darmann schimpft: "Linker Hassprediger"

"Wir setzen das klare Signal, dass die Grenze des Erträglichen durch den linken Hassprediger überschritten ist", sagte Darmann am Donnerstag. Der Dritte Landtagspräsident Josef Lobnig, der am Dienstag während Winklers Rede aus Protest den Saal verlassen hatte, meinte, Winkler hätte "alle Grenzen des Anstandes" überschritten: "Er kann sich auch nicht auf die künstlerische Freiheit berufen, denn die endet jedenfalls dort, wo die Menschlichkeit verletzt wird."

Neben der Verhetzungs-Anzeige werde es auch Privatklagen von FPÖ-Funktionären geben, kündigte die FPÖ weiters an.

SPÖ wettert gegen Klage

Die SPÖ ortet dabei einen gezielten Angriff der Freiheitlichen gegen kritische Künstler. Nach den Attacken auf ORF-Journalisten und deren Unabhängigkeit nehmen sich die Freiheitlichen nun offenbar Künstler vor", so SPÖ-Kultursprecher Thomas Drozda. "Diese Anzeige ist offensichtlich der Versuch der FPÖ, unbequeme und kritische Geister mit Hilfe des Strafrechts mundtot zu machen", wettert der Ex-Kultur- und Medienminister.

IG Autoren erklären Unterstützung

Vorsorglich und generell" erklärt die IG Autorinnen Autoren ihre Unterstützung für den Autor Josef Winkler, nachdem die Kärntner FPÖ im Anschluss an dessen Festrede beim 500-Jahr-Jubiläum der Schenkung Klagenfurts an die Landstände angekündigt hat, den Schriftsteller wegen Verhetzung anzuzeigen.

Bei der angekündigten Anzeige handle es sich laut IG Autorinnen und Autoren "um eine Themenverfehlung". "Josef Winkler hat eigennützige und korrupte Politik und Politiker im Rahmen eines Festaktes gegeißelt und nicht zu feindseligen Handlungen gegenüber bzw. einer Beschneidung von Lebensrechten einer Bevölkerungsgruppe aufgefordert, und er hat nichts angesprochen, für das sich nicht auch Belege heranziehen lassen würden", heißt es in der Aussendung vom Donnerstag. Winkler habe "im eigenen Namen und nach eigener Wahrnehmung Festbilanz gezogen, als Schriftsteller und nicht als Vertreter oder Stellvertreter einer politischen Partei".

Es sei beim Bilanzieren notwendig, "nicht den Mantel des Schweigens über alles zu breiten, sondern vor allem auch auf Missstände und Fehlentwicklungen hinzuweisen. Wenn die Politik das nicht kann - die Literatur kann nicht darauf verzichten."
 

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