"Viennese Opera Ball"

Wirbel um Wiener Rathaus-Trio bei Ball im New York

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Neben SP-Mann Woller reisten auch FP-Stadtvize Nepp und VP-Stadtrat Wölbitsch an.

„A matte Sache.“ Dieser Urwiener Sager bringt die Kritik der APA-Reporterin am 64. Viennese Opera Ball, dessen künstlerischer Direktor Harald Serafin ist, auf den Punkt. Es sei nach der durchaus ansprechenden Eröffnung letztlich kaum Party- und Walzerstimmung aufgekommen.

Schuld sei die hohe Diplomaten- und vor allem Politikerdichte beim Wiener Opernball im Nobelrestaurant Cipriani gewesen, so die APA-Ball-Reporterin.

Tatsächlich ist – nach Jahren der Aufregung über die zahllosen Trips von Finanzstadträtin Renate Brauner – heuer gleich ein Rathaus-Trio zum Ball angereist, der als „rot-weiß-rote Visitenkarte im Big Apple“ fungieren soll, aber „eher altbacken als sprühend vor k.u.k. Charme“ geriet.

Rathaus zahlt für Woller

Als offiziell entsendeter Vertreter Wiens und protokollarisch ranghöchster Delegierter reiste SP-Landtagspräsident Ernst Woller an – er verbuchte, wie ÖSTERREICH berichtete, den Trip als Dienstreise auf Steuerzahlerkosten.

FP-Klub zahlt für Nepp

Pikanterweise entsendete auch die Partei, die Brauner für ihre Reisen zu internationalen Wien-Bällen am heftigsten kritisierte, einen Vertreter: FP-Vizebürgermeister Dominik Nepp walzte in Manhattan mit. „Meine Reise zahlt aber nicht das Rathaus, sondern der FPÖ-Klub – und da gibt es einen Selbstbehalt“, sagt er zu ÖSTERREICH. Und bestätigt, dass zumindest auch für seine Reise indirekt zum Teil der Steuerzahler aufkommt.

Was hat eigentlich so ein Trip für einen tieferen Sinn? „Nur für den Ball wäre ich nie hingefahren. Ich hatte Gespräche für ein Ärzte-Austauschprogramm zwischen einem US-Krankenhausbetreiber und Wien. Nähere Details darf ich noch nicht verraten“, so Nepp.

VP-Wölbitsch zahlte selbst. Der Dritte im Bunde, ÖVP-Stadtrat Markus Wölbitsch, übermittelte ÖSTERREICH eine Stellungnahme: „Ich war privat mit meiner Frau auf Verwandtschaftsbesuch in New York und auch beim Ball. Ich habe alles selbst bezahlt.“

Seltsam nur, dass die sonst so fleißigen Facebook-Poster Nepp und Wölbitsch diesmal vorsichtshalber keine Fotos veröffentlichten … Josef Galley

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