Aufstand

Wirte planen Raucher-Partei

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Der Ministerrat beschloss am Dienstag das totale Rauchverbot in Lokalen. Wirte toben.

Jetzt ist es fix: Am Dienstag beschloss der Ministerrat das totale Rauchverbot in allen Lokalen. Damit fehlt nur noch der Parlamentsbeschluss – den soll es noch vorm Sommer geben.

Nach der Wien-Wahl fällt Startschuss für die Partei
Die Gastronomen schäumen weiter über den Beschluss. Heinz Pollischansky, Wirt im Wiener Alten AKH, plant jetzt sogar die Gründung einer eigenen Raucherpartei. „Wir führen bereits Gespräche darüber“, sagt er zu ÖSTERREICH. Nach der Wien-Wahl im ­Oktober will man die Pläne ­konkretisieren.

Demo. Die Wirte haben bereits 300.000 Unterschriften gegen das neue Gesetz gesammelt. Am 27. Juni gibt es eine Demonstration im Wiener Bermudadreieck gemeinsam mit Anrainern, die unter dem neuen Gesetz besonders leiden würden.

In Zigarrenklubs darf doch weiter gepafft werden
Dabei gab es noch einige Änderungen am Gesetz: Die Prämie für Wirte, die das Verbot früher umsetzen, wurde erhöht, und bestimmte Vereine, etwa Zigarrenklubs, sind nun doch ausgenommen.

 Interview mit Wirt Pollischansky: »Partei nach Wien-Wahl«

ÖSTERREICH: Wie reagieren Sie auf das Rauchergesetz?
Heinz Pollischansky: Wir müssen uns gegen den Wahnsinn, der in dem ­Gesetz steht, wehren. Bis 2018 ist noch Zeit. Wer weiß, wer dann in der Regierung sitzt, und wer weiß, ob dann nicht schon ein Wirt eine Raucherpartei gegründet hat.

ÖSTERREICH: Sie hoffen da­rauf, dass das passiert?
Pollischansky: Wir führen bereits Gespräche da­rüber. Aber die Wien-Wahlen im Herbst wollen wir noch abwarten.

ÖSTERREICH: Was konkret stört Sie an dem Gesetz?
Pollischansky: Die Ausnahmen für Hotellerie und Vereine. Der Gesetzgeber vergisst außerdem komplett auf die Anrainer, die unter der Lärmbelästigung leiden, wenn die Leute auf der Straße rauchen. Deswegen gehen am 27. Juni auch Wirte und Anrainer gemeinsam demonstrieren.

D. Knob

VIDEO: Regierung präsentiert Raucher-Gesetz

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