Das sagt ÖSTERREICH

Blamage von Rio schreit nach Reformen

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

Die letzte Chance auf Gold haben unsere Segler heute. Und wir hoffen, dass sich diesmal der Siegeswille durchsetzt – und wir nicht wieder als Olympia-Adabeis mit Blech abgestraft werden.

Schon jetzt freilich muss man auch für diese Olympischen Spiele eine ernüchternde Zwischenbilanz ziehen: Wir Österreicher sind im Sport zum Entwicklungsland geworden. Alle (!) unsere Nachbarländer mit Ausnahme von Liechtenstein sind klare Olympia-Gewinner. Wir dagegen sind im Sommersport zu den Verlierern par excellence geworden. Österreich ist sportlich bei der Stunde null angekommen – und das ist besonders ärgerlich, weil die Politik nach der Pleite von Olympia 2012 vollmundig jede Menge Reformen versprochen hat.

Das Debakel der Sport-Nation Österreich beginnt schon in der Schule – es gibt kein Land der Welt, wo in der Schule so wenig Sport betrieben wird wie bei uns. Es muss endlich eine Sport-Offensive in den Schulen geben. Mit zwei Stunden Sport täglich in den Ganztagsschulen – und mit Sport-Fördergruppen. Mein Vorschlag: Jedes Kind soll in der Schule eine olympische Sportart wählen und sie dann bis zum Wettkampf betreiben können. Die Schule soll olympiareif werden.

Dringend müssen die Sport-Organisation und die Sport-Förderung reformiert werden. Und zwar radikal. Bei uns regieren in Dutzenden Fachverbänden Wichtigtuer wie Sport-Könige, während echte Sportler (wie Steffi Graf oder Markus Rogan) nicht zum Zug kommen. Schickt die Sport-Wichtigtuer, die für dieses Olympia-Debakel verantwortlich sind, in die Wüste. Streicht die Förderungen für die Fachverbände – sie ­haben versagt.

Die Blamage in Rio ist so gewaltig, dass Kanzler Kern und Sportminister Doskozil dringend gefordert sind, endlich Taten zu setzen. Wir sind sportlich hinter die Fidschi-Inseln zurückgefallen – als Deppen der Sportwelt. Und das darf so nicht bleiben …

 

Video zum Thema: Olympisches Feuer in Rio angekommen

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