Das sagt ÖSTERREICH

Brauchen wir die Impfpflicht, um Corona zu stoppen?

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Ein Kommentar von ÖSTERRECH-Herausgeber Wolfgang Fellner. 

Wir stehen vor der 4. Welle der Corona-Panik. Die Zahl der Neuinfektionen stieg – man möchte fast im Sinne der Corona-Hysteriker sagen: endlich – über 1.000.

Die Spitäler haben 50 % mehr Corona-Patienten als in der Vorwoche. Alle Stammtische kennen wieder nur ein Thema: Wann kommt der nächste Lockdown?

Vorweg: Die Lockerungen und Öffnungen von Kanzler und Regierung waren richtig. Das Ende von Lockdown, Gastro-Sperre und Veranstaltungsverbot hat uns einen halbwegs normalen Sommer in „Freiheit“ ermöglicht.

Leider muss man feststellen: Unsere Regierung macht dieselben Fehler wie im Vorjahr. Keine lückenlosen Kontrollen bei der Einreise (vor allem wenn man – Kanzler inklusive – mit dem Auto vom Balkan kommt).

Kein funktionierender „Green Pass“ – deshalb sind wohl schon über 50 % aller Tests gefälscht und die Infektionen explodieren in der Nacht-Gastro. Und wieder kein Aufrüsten der Intensivstationen – bald werden uns wieder 200 Intensivpatienten in Angst und Schrecken versetzen.

Vor allem aber sollte uns die ­Verlangsamung des Impf-Fortschritts Sorgen machen. Mit gerade mal 60 % Voll-Immunisierung könnten wir den Wettlauf mit Corona im Herbst verlieren.

Die Regierung muss sich etwas einfallen lassen für den Impf-Turbo: Es braucht eine wirklich gute Kampagne (wie in den USA), einen Bonus (wie von Mahrer vorgeschlagen) oder letztlich eine Impfpflicht, damit das ganze Land gegen diesen Corona-Irrsinn immun ist.

Bei allem Verständnis für die Bedenken der Impf-Gegner (vor allem: dass die Impfung nicht so wirkt, wie sie sollte). Aber: Es können nicht 20 % Verschwörungs-Hysteriker 80 % der Österreicher in Geiselhaft nehmen und uns in den nächsten Lockdown führen.

Wir müssen lernen, mit Corona zu leben. Und das geht nur, wenn alle geimpft sind, Corona nicht mehr tödlich endet und die Intensivstationen leer bleiben. Ich glaube (leider): An einer Impfpflicht führt kein Weg vorbei …
 

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