Der Wahlkampf spitzt sich auf eine entscheidende Frage zu.
Der Wahlkampf spitzt sich bereits 90 Tage vor der Wahl auf die entscheidende Frage zu: Wer soll uns nach all dem Chaos, nach all dem Stillstand, nach all den Skandalen endlich wieder vernünftig regieren?
Die Antwort ist klar: Auch der nächste Kanzler heißt Sebastian Kurz. Er kann sogar über 40 % kommen, wenn Kurz seinen Kanzler-Bonus offensiv einsetzt, und nicht (wie zuletzt) zu verhalten agiert.
Von Kurz müssen in diesem Wahlkampf die großen Ansagen kommen: Zur Klimapolitik, zur Bildungsreform, zur Steuersenkung, zu einem neuen Wirtschafts-Aufschwung. Dann gewinnt er klar.
Die Frage ist nur: Mit wem kann/muss Kurz dann regieren?
Die Grünen surfen mit Rückenwind zum Erfolg jenseits der 10 %.
Die SPÖ zittert sich dem Absturz unter 20 % entgegen.
Und die FPÖ will sich Platz 2 mit mehr als 20 % erkämpfen – was wohl der Witz dieses Wahlkampfs wäre.
Theoretisch hat Kurz drei Optionen:
- Er kann mit der SPÖ eine Türkis-Rot-Koalition bilden, die viele seiner Partei-Granden als „stabilste Lösung“ wollen – aber ganz sicher nicht seine Wähler. Und die wieder jahrelangen Stillstand bedeuten würde.
- Er kann mit Grün allein oder mit Grün-Neos (falls für 50 % nötig) eine Alternativ-Regierung bilden. Türkis-Grün hätte beim Klima Zukunft – würde aber die bisherige Kurz-Politik um 180 Grad umdrehen. Und ein „Dreier“ mit Grünen und Neos wäre pures Chaos und der nächste Crash.
- Bleibt als dritte Variante nur die absurde Neuauflage von Türkis-Blau. Doch genau dieses „Türkis-Blau 2“ wird Kurz am 30. September starten müssen. Weil die Mehrheit der Österreicher diese Regierung will (und immer wollte). Weil nur mit Türkis-Blau offensiv weiterregiert werden kann. Und weil Kurz sich wohl schon im Wahlkampf zu Türkis-Blau bekennen wird müssen – sonst laufen ihm alle FPÖ-Wähler wieder davon.
Wir bekommen also wieder Türkis-Blau. Diesmal als „Kurz-Hofer“.
Die Frage muss erlaubt sein: Wofür wählen wir eigentlich?