Faymann will Dacapo, Spindi will Neustart.
Noch ist es viel zu früh, die Wahl am 29. 9. vorauszusagen. Aber der Trend, mit dem die Parteien in die Sommerpause gehen, ist nach der neuen Gallup-Umfrage klar:
Die SPÖ ist mit ihrem „Gerechtigkeits-Wahlkampf“ derzeit klar voran. Darabos hat es geschafft, die Stimmung umzudrehen und mit der SPÖ das „Loser“-Image abzulegen. Faymann ist nach wie vor kein Strahle-Kanzler, aber er ist ein exzellenter Wahlkämpfer. Und wenn man bedenkt, dass dieser Wahlkampf primär eine „Fernseh-Schlacht“ wird und Faymann bei TV-Duellen immer gut abschneidet – dann ist er Favorit.
Die ÖVP macht derzeit wieder mal alles falsch: Sie lobbyiert für Banken, für die Lehrer-Gewerkschaft, sogar für Makler. Damit lässt sich keine Umfrage gewinnen und wohl auch keine Wahl. Für Spindelegger spricht der Wunsch vieler Wähler nach einem Wechsel und sein seriöses Auftreten. Aber der VP-Chef muss dringend die Themen Schule, Wohnen, Steuerreform positiv besetzen, um sein Blockierer-Image loszuwerden.
Nach der Wahl deutet alles auf einen Regierungswechsel hin:
Die SPÖ und Faymann präferieren klar Rot-Grün. Wenn sich Rot-Grün – wie erwartet – nicht rechnet, will Faymann Rot-Schwarz fortführen, überlegt aber auch eine Dreier-Koalition mit Zwei-Drittel-Mehrheit – und den Grünen als „Neustart“-Signal für Umwelt- und Bildungs-Ressort.
Die ÖVP dagegen tendiert immer stärker zum Wechsel. Wenn Spindelegger Erster wird, will er das „Salzburg-Modell“ auch im Bund: Schwarz-Grün mit Stronach als „Neustart“.
Damit steht ein schwarzer „Neustart“ gegen ein rotes „Stabilitäts-Dacapo“. Wer Erster wird, spielt den Poker.
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