„Fall Pelinka“ gibt es im ORF seit 25 Jahren
Kommt Ihnen die Story bekannt vor? Junger Mann wird Pressesprecher von Unterrichtsminister, dann sogar Kanzler-Sprecher. Als solcher wird er ORF-Stiftungsrat, leitet de facto den „SPÖ-Freundeskreis“ im ORF-Gremium. Organisiert dort die Wahl eines SP-nahen ORF-Generaldirektors. Wechselt nach der Wahl vom ORF-Stiftungsrat und von der SPÖ in den ORF und wird dort im Büro des neu gewählten Chefs sogar Generalsekretär.
Niko Pelinka? Der jetzt medial abgewatschte Wrabetz-Büroleiter?
Nein, die Story stammt aus dem Jahr 1986. Und es ist die Lebensgeschichte von Gerhard Zeiler, in den ORF geholt von Teddy Podgorski.
Das Beispiel Zeiler zeigt: Der ORF ist nicht erst seit heute ein Partei-Selbstbedienungsladen – er war bereits vor 25 Jahren eine SPÖ-Filiale.
Zeiler hat 1986 den gleichen Schritt gemacht wie Pelinka heute.
Das kann man zweifach interpretieren. Einerseits: Die Aufregung um Pelinka ist ein bisserl pharisäerhaft. Zeiler ist heute immerhin der beste TV-Manager Europas.
Man kann aber auch sagen: Der ORF wurde lange genug von den Parteien regiert – höchste Zeit, dass sich das ändert. Es muss endlich einen unabhängigen ORF geben, notfalls mit einem Volksbegehren.
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