Wolfgang Fellner

Das sagt ÖSTERREICH

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Ist es gut, wenn wir über unser Heer streiten?

Für das Wir-Gefühl unseres Landes ist die Volksbefragung zur Wehrpflicht ganz sicher keine gute Sache. Statt eine moderne Armee zu werden, auf die wir endlich stolz sein könnten, steuert unser Heer in eine völlig unsichere Zukunft.

Gewinnt die Wehrpflicht, wird die Zwangs-Verpflichtung für eine Operetten-Armee auf Jahre prolongiert – ohne Aussicht auf Reform.
Siegt das Berufsheer, fehlen in Wahrheit Konzepte und Erfahrungen. Ärgerlich ist, dass sich die Regierung nicht auf eine schrittweise Umstellung einigen konnte, bei der – Zug um Zug – die Bereitschaft für einen Profi-Dienst, die Einsatzkraft einer Profi-Armee und ihre Katastrophentauglichkeit getestet werden konnten. Dann hätte wohl das ganze Land gesehen, wie gut ein Profi-Heer funktioniert – und es hätte einen Konsens gegeben.

So spaltet der lächerliche Streit um die Wehrpflicht das ganze Land.
Auf der einen Seite die Männer, die stark für den Wehrdienst votieren – auf der anderen die Frauen, bei denen es eine klare Mehrheit für ein Profi-Heer gibt.

Auf der einen Seite die Jungen, die mit großer Mehrheit für die Freiwilligen-Armee sind – auf der anderen die ältere Generation, in der es eine Wehrpflicht-Mehrheit gibt.

Zuletzt ein Riesen-Unterschied zwischen Stadt und Land: Klare Mehrheit für die Wehrpflicht in ländlichen Gebieten, große Mehrheit fürs Profi-Heer in Städten.

Natürlich ist eine Diskussion zur Zukunft des Heeres nichts Schlechtes und eine Volksbefragung ist befreiend. Aber sollte ein Land zur Zukunft seines Heeres nicht eine gemeinsame Meinung haben?

Und ist es gut, wenn die Hälfte unseres Landes die zu treffende Entscheidung vehement ablehnt?

Schicken Sie Ihre Meinung an: wolfgangfellner@oe24.at

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