Das sagt "ÖSTERREICH"

Der Kanzler hat richtig gehandelt, jetzt sind wir dran

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

Als Journalist hat man derzeit den besten Job der Welt – man kann in der Coronakrise alles besser wissen (am besten im Nachhinein), darf alle und alles kritisieren, ohne es besser machen zu müssen.

Als Politiker dagegen hat man derzeit den besch… Job der Welt – man kann gegen das tückische ­Virus tun, was man will, es nützt nichts. Man ruiniert die Wirtschaft, quält die Wähler, aber die Zahl der Infektionen steigt weiter. Niemand hat derzeit weltweit ein Rezept gegen die Coronakrise.

Unserem Kanzler Sebastian Kurz muss man zugutehalten, dass er in der Krise sehr viel richtig gemacht hat. Auch der jüngste Lockdown – von den einen als zu spät, von den anderen als zu hart heftig kritisiert – hat sich als richtig erwiesen.

Die Deutschen (vor Kurzem viermal so gut wie Österreich) haben uns bei den Infektionszahlen überholt. Die Bayern und ihr Besserwisser Söder schlittern ins Corona-Chaos.

Angela Merkel und ihre zerstrittenen Landeschefs werden heute entscheiden, ob sie unser Nachbarland schon morgen in einen Brutal-Lockdown schicken – und damit nicht nur das Weihnachtsgeschäft für den Handel, ­sondern auch das Weihnachtserlebnis für alle komplett zerstören. Wieder hat Österreich den richtigen Zeitpunkt für den Vorweihnachts-Lockdown gefunden, die Deutschen nicht.

Jetzt brauchen wir viel Hilfe von oben, vor allem aber viel Disziplin von uns allen, damit die Öffnung von Handel und Schulen, vor allem aber die Familienfeiern zu Weihnachten die Infektionszahlen nicht wieder zum Explodieren bringen.

Die Regierung hat diesmal das Bestmögliche getan: Aufsperren, was geht. Bestmöglich entschädigen, was gesperrt bleibt.

Jetzt sind wir dran. Diesmal müssen wir Weihnachten und Silvester still und leise feiern – voll Demut für unsere Gesundheit und voll Dankbarkeit, dass wir die Krise bisher so gut überlebt haben.

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