Das sagt Österreich

Ein Genie und viel zu viele Nullen

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

Das Zeugnis, das die Ös­terreicher heute via Politbarometer der Regierung geben, könnte nicht treffender sein: Vorne ein Kanzler, der alle in den Schatten stellt und (zumindest in den Umfragen) historische Bestwerte erzielt …

… und dahinter vorerst viel gähnende Leere und viel Enttäuschung bei Hoffnungsträgern in Zukunftsressorts.

Der Kanzler wird zum politischen Phänomen

Der Kanzler entwickelt sich immer mehr zum po­litischen Ausnahmephänomen der Marke Kreisky.

Er jettet wie Tom Turbo
durch die Welt (Marketing-bewusst auch noch Holzklasse), wird in allen Staaten (von Israel bis Ungarn) wie ein Popstar bejubelt – ist gleichzeitig aber auch in ­Österreich omnipräsent, macht (bisher) keinen einzigen (!) Fehler, treibt Reformen voran, ist trotzdem ein „Kanzler zum Angreifen“ – und bekommt als „Sahnehäubchen“ noch den EU-Vorsitz dazu. Das wird den Kanzler in den Umfragen in Richtung 50 % bringen. Kein Politiker hatte je diese Werte.

Und der Rest der Class of 2018? Gähnende Leere. Das FPÖ-Führungs-Trio Hofer-Strache-Kickl, das in Wahrheit ja auch die Rechtsaußen-Politik der Regierung bestimmt, hält sich in den Augen der Österreicher noch überraschend gut.

Alle anderen Minister – mit der lobenden Ausnahme des exzellenten Finanzministers – müssen nachsitzen. Vor allem die ÖVP-Ressortchefs – darunter Hoffnungsträger wie Köstinger, Moser, Blümel – werden von den Wählern abgestraft. Größte Enttäuschung: der Bildungsminister und die Familien- und Frauenministerin, von der kein Mensch weiß, ob sie noch lebt …

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