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FPÖ-Dilemma: Was tun mit HC Strache?

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Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Wie soll die FPÖ mit ihrem Ex-Chef HC Strache umgehen? Das ist die Gretchenfrage für die Blauen.

Eigentlich hätte alles ganz einfach sein können: Nach dem unsäglichen Ibiza-­Video hatte der FPÖ-Chef alle seine politischen Funktionen zurückgelegt. So weit, so gut.

Jetzt dürfte Strache die Politik aber doch wieder abgehen. Sein EU-Mandat will er dem Vernehmen nach annehmen. Und auf Facebook postet der einstige Ober-Blaue fast schon im Minutentakt.

Die FPÖ ist in der Zwickmühle: Zwar wollen die Partei-Strategen einen Wahlkampf ohne den Hemmschuh Strache, um den politischen Gegnern möglichst wenig Angriffsfläche in der Ibiza-Affäre zu bieten.

Das Problem dabei: Strache ist nach wie vor das beste Marketing-Pferd im blauen Stall, das man ungern gegen sich haben möchte. Das Worst-Case-Szenario: Würde Strache bei der Neuwahl im September (oder spätestens in Wien) mit einer eigenen Liste antreten, käme er wohl auf bis zu 10 %. Die FPÖ würde marginalisiert.

Zweites Problem: Strache ist im Besitz des mit Abstand wichtigsten Marketing-Instruments der Freiheitlichen. Seine Facebook-Seite hat rund 800.000 Fans. Das ist (gerade im Wahlkampf) Gold wert. Und Strache denkt nicht daran, „seine“ Fans an die FPÖ zu übergeben.

Strache ist jetzt in der Poleposition: Er kann der FPÖ jetzt nach Belieben seine Wünsche diktieren. Der Partei wird wohl nichts ­anderes übrig bleiben, als darauf einzugehen.

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