Das sagt Österreich

FPÖ übernimmt die Regierung – ohne Herz?

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

Die neue Umfrage bestätigt einen spannenden Trend: Die ÖVP ist zur reinen Ein-Mann-Partei – zur Kurz-Show – geworden, die Regierung wird deshalb immer stärker von der FPÖ dominiert.

Die ÖVP bekommt ein Problem: Der Kanzler überstrahlt alles – aber der Rest seines ­Regierungsteams (Ausnahmen Löger und Faßmann) ist nicht präsent.

Köstinger? Babypause. Moser? Lustlos. Schramböck? Lieb, aber ohne Power. Bogner-Strauß? Verschwunden. Mit so vielen Ausfällen ist es ein Wunder, dass unser Land so gut läuft. Der Tourismus boomt (auch ohne Köstinger). Die Wirtschaft brummt (ohne Schramböck). Es geht uns blendend (auch ohne Bogner-Strauß).

In der Regierung hat längst die FPÖ das Kommando übernommen – auch im Politiker-Barometer. Die fünf Plätze nach dem Kanzler gehen alle an FPÖ-Minister.

Während der Kanzler als Rats-Vorsitzender durch Europa düst, Theresa May und Angela Merkel küsst, sich von Juncker abschmusen lässt und Macron umarmt, hat das Strache-Team die ­Regierung übernommen.

Norbert Hofer ist als „Koordinator“ heute der wichtigste Mann der Koalition. Strache wird immer mehr zum Motor. Und Kickl gibt den strammen Rechts-Kurs bei Sicherheit und Asyl vor.

Sogar Beate Hartinger-Klein ist – obwohl Umfragen-„Watschenfrau“ – zum Reform-Motor geworden.

Hartinger sollte nur ihr Motto „Ministerin der Herzen“ nicht vergessen. Wer Flüchtlingen das Geld fürs Leben auf 150 Euro im Monat kürzen will, gewinnt bei uns (Gott sei Dank!) keine Sympathien – dafür sind die Herzen der Österreicher zu gut.

Hartinger muss – wie die ganze Regierung – aufpassen, dass sie bei den Reformen nicht die soziale Fairness vergisst. Eine Regierung der Rambos will ­niemand – sondern eine Regierung, die Reformen mit Tempo macht, aber auch mit Hirn und Herz.

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