Ein Kommentar von oe24- & ÖSTERREICH-Chefredakteur Niki Fellner.
Alle Jahre wieder wird die Eurofighter-Sau durchs Dorf getrieben. Ob diesmal irgendwas für die Steuerzahler dabei rausschaut, steht derzeit in den Sternen.
Zumindest politisch gibt es aber eine Siegerin: Klaudia Tanner. Die Verteidigungsministerin, die einer breiten Öffentlichkeit bisher eher unbekannt war, gewinnt durch das Hickhack zusehends an Profil. Tanners Positionierung als „Eiserne Lady“, die um das Geld der Österreicher kämpft, funktioniert jedenfalls.
Auch wenn keiner sagen kann, ob wir jemals einen Cent von Airbus zurückbekommen. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern (Hans Peter Doskozil einmal ausgenommen) versucht Tanner wenigstens, Airbus in die Knie zu zwingen.
Dass sie den Kampf dabei (frei nach Christian Kern) mit dem Bihänder statt mit dem Florett führt, ist angesichts des Gegners durchaus passend. Denn auf diplomatische Gepflogenheiten reagieren die mit allen Lobbyisten-Wassern gewaschenen Airbus-Manager ganz sicher nicht. Das hat schon Tanners Vorvorgänger Doskozil feststellen müssen.
Bringt Tanner auch unser Heer auf Vordermann?
Mit ihrer direkten und bodenständigen Art Marke ÖVP-Niederösterreich kann Tanner jedenfalls zu einer der Überraschungen dieser Regierung werden. Motto: hart, aber herzlich. Der Verteidigungsministerin ist sogar zuzutrauen, dass sie unser völlig marodes Heer auf Vordermann bringt. Wer es mit den Airbus-Chefs aufnehmen kann, für den sind ein paar aufmüpfige Macho-Generäle ja eine leichte Übung.