Das sagt ÖSTERREICH

Ist diese Koalition noch zu retten?

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

Immer öfter stellen politische Insider in diesen Tagen die Frage: Wann trennt sich Kanzler Kurz von seinem mittlerweile verhassten Koalitionspartner, den Grünen? Wann kommt es zu Neuwahlen?

Auf der einen Seite sind die Chancen für Kurz bei Neuwahlen günstig wie nie: Die SPÖ ist zerstritten. Die FPÖ noch in der Transformation vom freundlichen Hofer zum brutalen Kickl. Und die Grünen sind blamiert als machtgeile Steigbügelhalter der Türkisen. Dazu ein Sommer (fast) ohne Corona. Besser kann ein Kanzler-Wahlkampf kaum starten.

Auf der anderen Seite wird der Konflikt in der Regierung immer brutaler. Türkis und Grün schlafen mittlerweile beide mit gezückten Messern unter dem Kopfpolster im Ehebett.

Die Grünen haben über "ihre" Justiz und WKStA Finanzminister Blümel (fast) "umgebracht" - der wird ihnen das nicht vergessen und sie bei Budgetvergaben ausrutschen lassen.

Nach dem Finanzminister wollen die Grünen auch "ihren" Kanzler auf die Anklagebank bringen -für die Demokratie ist das spannend, für die Medien lustig, für eine Regierung tödlich.

Die nächste Eskalationsstufe ist noch heftiger: Umweltministerin Gewessler sperrt alle Straßenbauprojekte, ohne die Landeshauptleute zu informieren. ÖVP-Abgeordnete stimmen offen dagegen - ein Koalitionsbruch. Dahinter stecken die Landeskaiser: Auch die wollen jetzt ein Ende dieser Koalition. Und wenn die etwas wollen, geschieht es.

Heute wird es hinter den Kulissen noch giftiger: Jetzt streitet die Regierung auch über Corona. Der Kanzler will - völlig zu Recht - ein Ende der Masken-Folter im Handel. Die Grünen wollen die Masken behalten. Kurz gegen Mückstein als nächstes Duell. Kurz wird es gewinnen - die Grünen schwören jetzt schon "Rache".

Türkis-Grün ist gescheitert. Ein Ende mit Schrecken wäre besser als ein Schrecken ohne Ende  

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