Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.
Kanzler Sebastian Kurz bleibt auch weiterhin der uneinholbare Umfragenkaiser.
- In der Sonntagsfrage sind die 34 % (und der damit verbundene Platz 1) der ÖVP seit Monaten einzementiert. Die ÖVP liegt damit sogar über ihrem Nationalratswahl-Ergebnis.
- In der Kanzlerfrage liegt Kurz mittlerweile bei 40 %. 13 % vor SPÖ-Chefin Rendi-Wagner und sogar 21 % vor seinem Vizekanzler HC Strache.
- Und auch im Direktvergleich lässt die ÖVP ihren Koalitionspartner alt aussehen: 67 % sind der Meinung, die ÖVP mache die bessere Regierungsarbeit (nur 33 % sagen FPÖ). 61 % sagen, Kurz setzt sich besser durch als Strache (39 % sehen den FPÖ-Chef hier vorne).
Dabei setzt diese Regierung derzeit Woche für Woche ein neues Leibthema der FPÖ um: vom Ausstieg aus dem UNO-Migrationspakt über die Streichung der Mindestsicherung für Zuwanderer bis hin zum Kopftuchverbot in Volksschulen.
Aber Strache und Co. schaffen es einfach nicht, diese PS auf die Straße zu bringen. Die Erfolge der Regierung werden derzeit fast ausschließlich Sebastian Kurz und der ÖVP zugeschrieben.
Die FPÖ verschärft jetzt Gangart gegenüber ÖVP
Der Kanzler schafft es unheimlich geschickt, sich medial zwar größtenteils aus innenpolitischen Themen herauszuhalten (und stattdessen über Europapolitik, wie beispielsweise den Brexit, zu sprechen), aber dennoch alle Erfolgsmeldungen dieser Regierung einzusackeln.
Die FPÖ will jetzt im Hinblick auf die EU-Wahl die Gangart deutlich verschärfen. Mal schauen, wie lange der Koalitionsfrieden noch hält …