Ein Kommentar von ÖSTERREICH- und oe24-Chefredakteur Niki Fellner.
Die Corona-Ampel ist spätestens seit Montag tot. Eine gute Idee wurde durch das Chaos der letzten Wochen leider begraben. Die jetzigen Umfärbungen sind zwar nett anzusehen (und entsprechen sicherlich auch eher der Realität), Auswirkungen haben sie de facto keine. Kein Mensch (inklusive des Gesundheitsministers) kann derzeit sagen, was Orange eigentlich bedeutet.
Stattdessen werden heute vom Kanzler wieder neue bundesweite Maßnahmen verkündet, die vor allem für Clubs und Discos dringend notwendig sind. Denn gerade dort hält sich momentan leider kaum jemand an Abstand.
Damit gibt es in dieser Regierung ab sofort scheinbar eine neue Aufgabenteilung:
- Der Gesundheitsminister darf jeden Freitag seine bunte Ampel präsentieren – als zahnlose „Orientierungshilfe“ für die Österreicher. Da darf sich dann jeder freuen, der in einem „grünen“ Bezirk lebt.
- Sobald es ernst wird, rückt der Kanzler aus und verkündet neue bundesweite Maßnahmen.
An die Ampel-Farben wird sich angesichts dessen aber künftig sicher niemand halten. Was angesichts der fehlenden Regeln aber ohnehin schwierig wäre.
Die Ampel-Farben werden damit zum Privat-Hobby des Gesundheitsministers und seiner Kommission. Die Opposition sollte jetzt schleunigst erfragen, was uns dieses Hobby gekostet hat?