Das sagt ÖSTERREICH

Schluss mit anonymen Postings!

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Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Die Regierung hat gestern nach ihrem Gipfel gegen Hass im Netz ein „digitales Vermummungsverbot“ präsentiert. Damit sollen die Behörden künftig bei Straftaten auf die Namen der Ver­dächtigen zugreifen können. Das soll beispielsweise über eine Angabe der Telefonnummer bei der Regis­trierung in einem Online­forum erfolgen. Das ist zwar ein erster Schritt, aber viel zu wenig.

Die ursprüngliche Idee von ÖVP-Medienminister Gernot Blümel, eine Klarnamenpflicht bei Internet-Postings einzuführen, ist völlig richtig! Es ist unerträglich, was derzeit unter dem Deckmantel der Anonymität in Onlineforen, wie beispielsweise jenem des Standards, verbreitet wird. Diese anonymen Postings gehören verboten.

Dass ausgerechnet der „Standard“ (der scheinbar massiv bei der Regierung gegen eine Klarnamenpflicht interveniert hat) und die FPÖ hier eine Allianz zur Verteidigung der Hass-Poster eingehen, mutet fast schon skurril an. Das Motiv dahinter ist freilich durchschaubar:

„Der Standard“ verdankt den (Hass-)Postings in seinem Forum rund 50 % seines Online-Traffics, ohne anonyme Postings würde die Standard-Community sich von heute auf morgen halbieren.

Die FPÖ fürchtet sich wiederum davor, dass ihre Facebook-Community gegen ein Verbot anonymer Postings Sturm läuft.

Die ÖVP sollte dieser sonderbaren Allianz aus Standard und FPÖ aber nicht nachgeben und weiter hart bleiben: Eine Klarnamenpflicht in Onlineforen wäre die sinnvollste Maßnahme, gegen Hass-Postings vor­zugehen. Macht endlich Schluss mit anonymen Postings!

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