Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.
Es vergeht kein Tag, an dem sich die SPÖ nicht selbst noch tiefer ins parteiinterne Chaos manövriert. Zuerst die peinliche Kern-Posse, dann der Konflikt um die neuen Parteistatuten und jetzt der neueste Höhepunkt des SPÖ-Wahnsinns: Der Streit um den jungen Kärntner EU-Spitzenkandidaten Luca Kaiser – Sohn des SPÖ-Landeshauptmanns Peter Kaiser.
Dass die SPÖ-Spitze in der Bundesparteizentrale jetzt auch noch ihren wichtigsten Landes-Kaiser öffentlich bloßstellt, indem sie dessen Sohn über die Klinge springen lässt und auf einen unwählbaren Platz degradiert, zeigt einmal mehr, wie wenig Fingerspitzengefühl in der Löwelstraße derzeit vorhanden ist.
Rendi-Wagner muss in die Offensive gehen
Der Chaos-Kurs der SPÖ schlägt sich auch in der aktuellen Umfrage nieder. Innerhalb von nur 14 Tagen (!) hat die SPÖ den Rendi-Wagner-Start-Bonus schon wieder verspielt, verliert bei Sonntags- und Kanzlerfrage. Bei der EU-Wahl stürzt man vom ersten auf den zweiten Platz ab.
Pamela Rendi-Wagner ist – wie einst Kern – als sympathische Hoffnungsträgerin gestartet. Jetzt droht ihr – wie einst Kern – ein Bauchfleck, weil sie völlig falsch beraten wird. Anstatt in die Medien-Offensive zu gehen – und die Regierung beispielsweise beim Raucher-Volksbegehren anzugreifen –, wird sie von der SPÖ versteckt. In der Partei macht inzwischen jeder, was er will.
Entweder Rendi-Wagner geht jetzt endlich in die Offensive oder ihr droht schon nach der EU-Wahl das Kern-Schicksal. Dann ist die SPÖ wohl nicht mehr zu retten …