Das sagt ÖSTERREICH

Wir brauchen kein Chaos und keinen Streit bei Corona

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

Das hat uns – und dieser Pleiten-Pech-und-Pannen-Regierung – noch gefehlt: Just aus dem heiklen Thema Corona-Pandemie wird jetzt ein Mega-Streit und Mega-Chaos.

Gesundheitsminister Rauch hat sich – allen Warnungen seiner Experten und sogar seines Vorgängers Anschober zum Trotz – offenbar in den Kopf gesetzt, die Quarantäne-Regelung zu beenden.

Das heißt: Jeder Infizierte, der sich – subjektiv – nicht krank fühlt, soll ab 1. August in Restaurants, Bars, auf Veranstaltungen und vor allem auch ins Büro gehen dürfen. Wenn er eine Maske trägt.

Ich habe in dieser Kolumne die Regierung und vor allem auch den Wiener Bürgermeister Ludwig sehr oft wegen ihrer überschießenden Corona-Politik kritisiert. Ich halte auch die Maskenpflicht in ­Öffis für zu rigoros. Aber ob es eine gute Idee ist, Corona-Infizierte in Großraumbüros, in Restaurants, auf Popkonzerte zu schicken, damit sie dort möglichst viele Kollegen oder Besucher infizieren, das wage ich zu bezweifeln.

Bei aller Wertschätzung der Argumente vieler Unternehmer, dass ihnen wegen der vielen Corona-Infektionen die Arbeitskräfte ausgehen, und bei allem Respekt gegenüber führenden ÖVP-Landeshauptleuten wie Stelzer und Drexler, die vor allem dem Tourismus helfen wollen:

Das Quarantäne-Aus ist – gerade vor Beginn einer mög­lichen neuen Herbst-Welle – viel zu riskant, um hier Experimente zu starten.

Vor allem aber ist der Kampf gegen Corona viel zu ernst, um ihn provokativ zum Streitthema zwischen Regierung und roten Bundesländern, aber auch mit Gewerkschaft und SPÖ zu machen. Dieses Land braucht in Sachen Co­rona ein Miteinander, eine ­gemeinsame Anstrengung – ganz sicher kein Chaos.

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