Das sagt ÖSTERREICH

Wir sind das Albanien der Medienpolitik

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

Dem Didi Mateschitz muss man eines lassen: Keiner ist so ein Marketing-Genie wie er. Wie der Red-Bull-Gründer aus der Einstellung seines TV-Senders eine öffentliche Hinrichtung der heimischen Gewerkschaft und der österreichischen Medienpolitik inszeniert hat – das verdient Respekt.

Denn so absurd das Zusperr-Aufsperr-Spektakel rund um ServusTV auch ist – so richtig hat Mateschitz zwei Missstände im Land aufgezeigt.

ÖGB und ORF machen Medienszene kaputt

Katastrophe 1 ist der Zustand unserer Gewerkschaft, die sich zum Totengräber dieser Republik entwickelt: Die ÖGB-Apparatschiks machen das Unternehmertum in diesem Land kaputt – und jedes Silicon Valley bei uns unmöglich. Dass der ÖGB nach dem Hundstorfer-Debakel jetzt vom reichsten heimischen Unternehmer endlich einmal gedemütigt wurde, tut dem ganzen Land gut.

Katastrophe 2 ist die heimische Medienpolitik.

Die Große Koalition füttert ihr Regierungsfernsehen ORF jährlich mit 600 Millionen Euro an Gebührengeldern durch – die Privatsender erhalten gemeinsam 10 Mio. (!).

Deshalb ist ist unabhängiges, privates Fernsehen in diesem Land nicht machbar. Solange die Regierung hier nicht annähernd Waffengleichheit herstellt und die Zwangsfinanzierung des ORF einstellt, kann auch der reichste Dosen-Milliardär nichts ausrichten. Wir sind in der Medienpolitik die letzte Sowjetrepublik – und das ist zum Schämen …

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