In diesen Bereichen wollen die Österreicher sparen.
Die brandaktuelle ÖSTERREICH-Gallup-Umfrage soll eine Handlungsanleitung für Kanzler Werner Faymann (SPÖ) und Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) sein. Sie zeigt klar auf, wo die Österreicher Steuern erhöhen – und wo sie sparen würden. Eines gleich vorweg: Die Österreicher sind sich völlig einig, wer zuallererst die Kosten der Wirtschaftskrise tragen soll. Sie wollen bei Spekulationsgeschäften im Finanzbereich und – nach der milliardenschweren Hilfe für die Banken logisch – bei den Geldinstituten ansetzen. Hier die Umfrageergebnisse im Detail:
Finanztransaktionen sollen besteuert werden
- Gleich 63% der Österreicher verlangen eine Steuer auf Finanzspekulationen. In Diskussion sind zwei Varianten: SPÖ und ÖVP fordern unisono eine Steuer auf Finanztransaktionen. Auf nationaler Ebene will die SPÖ eine Steuer auf Vermögenszuwächse.
- 58% der Befragten verlangen eine Bankensteuer – die ist auch als einzige Steuermaßnahme so gut wie sicher.
Erstaunlich viele sind für eine Vermögenssteuer
- 44% fordern eine Vermögenssteuer – sie wird von der SPÖ geplant – von der ÖVP aber mit aller Vehemenz abgelehnt.
- Ebenfalls 44% können sich die von Kanzler Faymann gebrachte Steuer auf Flugtickets vorstellen. Hingegen nur 31 bzw. 23% die von der ÖVP geplante Öko- bzw. höhere Mineralölsteuer.
- Nur 3% sind für eine Anhebung der in Österreich mit 20% ohnehin schon relativ hohen Mehrwertsteuern.
- Was Sparpakete anbelangt, haben die Österreicher noch nicht so ausgeprägte Vorstellungen. Gespart werden soll aber bei Kultur, bei Straßenbau und bei – Arbeitslosen.
- 38% würden bei Subventionen für Kulturveranstaltungen (etwa bei den Festspielen) den Rotstift ansetzen.
- Mit 33% liegen relativ knapp dahinter Straßen- und Bahnprojekte wie etwa der Koralm- oder Brennerbasistunnel, bei denen gekürzt werden soll.
- 31% wollen bei den Arbeitslosen sparen. Konkret sollen Kurse des Arbeitsmarkt-Service (AMS) gestrichen werden.
- Immerhin noch 18% wollen Stipendien von Studierenden kürzen und ...
- ... immerhin 17% können sich den Wegfall des Steuerprivilegs beim 13. und 14. Monatsgehalt (Urlaubs- und Weihnachtsgeld) vorstellen: Das galt bisher als heilige Kuh.
Bei der Umfrage kommt jedenfalls auch klar heraus, wo die Österreicher keinesfalls sparen wollen: Nur 14% wären dazu bereit, dass zugunsten der Budgetkonsolidierung die Pensionen sowie die Gehälter eingefroren werden.