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2.000 Euro bekamen die Angehörigen

Töchter des Terror-Opfers klagen an

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Ihr Vater wurde beim Terroranschlag in Wien ermordet. Die Familie steht vor dem Nichts.

Wien. Qiang Li (40) Austrochinese und Betreiber eines Lokals in Wien-City, ist eines von vier Todesopfern des ­Terroranschlages vom November in Wien. Attentäter Kujtim F. feuerte durch die Türe des Lokals. Li wurde ­getroffen, er starb.

Ein Brief. Jetzt, fast fünf Monate später, warten die Hinterbliebenen der Opfer noch immer auf Gespräche mit der Regierung. Der Wiener Anwalt Karl Newole vertritt 19 Opfer und Angehörige, darunter Wendy und Kexin Li, Töchter des China-Restaurantbesitzers.

Im oe24.TV-Interview sagt er: „Ausbezahlt wurden bisher an die Hinterbliebenen 2.000 Euro, ein Schwerverletzter bekam 4.000 Euro.“ Der Anwalt will keine langwierigen Prozesse, sondern konstruktive Gespräche mit Innen- und Justizministerium: „Zusammensetzen, diskutieren, faire finanzielle Hilfe“, sagt er.

1,5 Millionen Euro wäre die Diskussionsbasis. Aber: „Bisher haben wir überhaupt keine Antworten bekommen.“ Weder vom Innen- noch vom Justizministerium. Eingetroffen ist lediglich ein Schreiben, „dass man sich melden werde“, so Newole. Er setzt weiter auf eine außergerichtliche Einigung: „Es kann doch nicht sein“, argumentiert er, „dass in Frankreich Präsident Macron Terroropfer am Krankenbett besucht und zu Begräbnissen geht und man bei uns die Betroffenen auf den Gerichtsweg und in endlosen Papierkrieg schickt.“

Im oe24.TV-Interview klagen Wendy und Kexin Li an

OE24.TV: Was erwarten Sie von der Politik? Gab es seit November einen Kontakt?

Kexin: „Eigentlich gab es bis jetzt gar nichts. Ich hätte mir schon erwartet, dass zumindest irgendetwas kommt, dass uns und den anderen geholfen wird. Aber bisher ist da noch nichts passiert. Mein Gefühl ist, dass wir immer nur neue Unterlagen abholen und nachreichen müssen. Danach heißt es stets, bitte warten. Passiert ist bisher nicht viel.

oe24.TV: Was wünschen Sie sich von der Regierung?

Kexin: Ich kann es nicht genau sagen, aber eine finanzielle Unterstützung wäre sehr hilfreich. Wir wissen gerade nicht, wie wir mit dem Restaurant weitermachen sollen, das unser Vater geführt hat. Gibt es eine Möglichkeit, möchten wir weitermachen. Aber das ist grad alles sehr schwierig.

oe24.TV: Wie hält sich die ­Familie über Wasser?

Kexin: Unsere Mama hat noch ein bisschen Erspartes, auch sind beim Begräbnis unseres Vaters Spenden zusammengekommen. Mit diesem Geld leben wir irgendwie. Ich weiß aber nicht, wie viel noch übrig ist oder wie lange wir noch damit auskommen werden. Ich studiere, arbeite auch, kann mich schon selbst erhalten. Wir wissen aber nicht, wie das mit dem Restaurant weitergehen soll, wie wir die Miete zahlen sollen, wie lange wir noch durchhalten werden. Wegen der offenen Rechnungen kommen jetzt alle auf mich zu. Ohne Hilfe vom Staat brauchen wir Jahre, um Schulden abzuzahlen.
 

oe24.TV: Können Sie uns erzählen, was in der Terrornacht geschehen ist?
Kexin: Ich hab’ so viele Videos auf mein Handy bekommen. Man sah die McDonald’s-Filiale, Polizisten, die schießen. Da hab’ ich sofort an meinem Vater denken müssen. Ich rief ihn an. Doch es kam keine Antwort mehr. Meine Mutter sagte, er hat einen Streifschuss bekommen. Erst am nächsten Tag erfuhren wir, dass er tot ist.“ 

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