"Belastungsgrenze"

Unis wollen Zulassung verschärfen

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Unis wollen Zahl der Zulassungsanträge pro Person beschränken - manche haben bisher 28 Anträge abgegeben.

Die Universitäten wollen die Zahl der Zulassungsanträge pro Person und Semester beschränken. Derzeit gebe es in der Praxis Fälle, in denen eine einzelne Person innerhalb einer Zulassungsfrist bis zu 28 Anträge stelle, heißt es in Begutachtungsstellungnahmen zur Novelle des Hochschulgesetzes. Dies bringe die Studienadministration "an ihre Belastungsgrenzen", heißt es etwa vom "Netzwerk Studium" der Unis.

Digitalisierung macht es möglich

Im Netzwerk sind Vertreterinnen und Vertreter jener Abteilungen an den Unis vereinigt, in deren Aufgabenbereich unter anderem auch die Studienzulassung fällt. Durch die zunehmende Digitalisierung und Verfahrensvereinfachung werde die Vielzahl an Anträgen erst praktisch möglich, wird argumentiert.

Im Schnitt drei Anträge pro Person

Ebenso argumentiert die Uni Wien. Mittlerweile würden von vielen Studienwerbern Anträge für eine Vielzahl an Studien gestellt, was einerseits auf eine "wenig fokussierte Studienwahl" schließen lasse und andererseits den Verwaltungsaufwand enorm nach oben treibe. Im Schnitt würden pro Antragsfrist und Person drei Anträge auf Zulassung gestellt. Der "Rekord" stehe bei 28 Anträgen eines einzigen Studienwerbers in einer Zulassungsfrist. Daher schlagen Netzwerk und Uni Wien eine Regelung vor, wonach das Rektorat einer Uni die Zahl der möglichen Zulassungsanträge pro Person und Frist zahlenmäßig begrenzen können soll.

"Dringend erforderlich" sei auch eine Regelung bezüglich der Vollständigkeit von Anträgen, so das Netzwerk. Hintergrund sind dabei die vielen Zulassungsanträge von Studienwerbern aus Drittstaaten.

"Mangelnde Qualität der Nachweise"

Ebenso die Uni Wien, deren Stellungnahme auch von der Universitätenkonferenz (uniko) unterstützt wird: "Auf Grund der stark steigenden Anträge auf Studienzulassung aus Drittstaaten und der mangelnden Qualität der vorgelegten Nachweise besteht das Risiko, dass Anträge nicht ordnungsgemäß erledigt werden können." Durch unvollständige Anträge würden die Verfahren verzögert, was wiederum auch für andere Studienwerber längere Wartezeiten bedeute.

Leichter zurückweisen

Deshalb soll eine mittlerweile abgeschaffte Regelung wieder eingeführt werden, wonach Anträge bis Ende der dafür vorgesehenen Frist vollständig einlangen müssen. Tun sie dies nicht, sollte ein unvollständiger Antrag sofort und ohne Mängelbehebungsauftrag zurückgewiesen werden können. Für die Zulassungswerber würde dies bedeuten, dass sie erst in der nächsten Zulassungsfrist einen neuen (vollständigen) Antrag stellen können.

Zur Untermauerung legt die Uni Zahlen vor: Im Jahr 2023 seien 17.151 Anträge auf Zulassung von Personen aus Drittstaaten gestellt worden. Knapp 7.300 waren formal unvollständig - auch im Verbesserungsverfahren wurden zwei Drittel davon zurückgewiesen. Insgesamt haben von den mehr als 17.000 Anträgen nur knapp 3.000 tatsächlich ein ordentliches Studium begonnen bzw. den Vorstudienlehrgang besucht.

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