Vom Schwitzbad in der Sauna bis zum Terror am Telefon: Das sind die Top Ten.
Andere Länder, andere Sitten: Auch zu Weihnachten pflegt jedes Land seine ganz eigenen Traditionen. Hotels.com stellt die verrücktesten Weihnachtsbräuche aus der ganzen Welt vor.
Russische Single-Frauen greifen zum Telefon
In Russland beginnt das eigentliche Fest erst im neuen Jahr und zwar am 7. Januar. Zu Weihnachten hat sich dort eine ganz besondere Tradition durchgesetzt: Single Frauen nutzen ab dem 6. Januar die nächsten 12 Tage, um auf verschiedenen kuriosen Wegen ihren zukünftigen Ehemann zu finden. Heiratsunwillige Männer sollten daher an diesem Tag lieber nicht ans Telefon gehen. Denn gemäß einer beliebten Tradition werden von vielen Frauen – teilweise wahllos, teilweise weniger wahllos – Nummern ins Telefon getippt und die Regel besagt: Wer abnimmt ist der zukünftige Ehemann.
Weihnachtsoblate als Vorspeise in Polen
Gastfreundschaft ist in Polen auch an den Feiertagen wichtig: Der festliche Tisch wird deswegen mit einem Teller mehr gedeckt, falls unerwarteter Besuch kommt. Allerdings beginnt das Weihnachtsessen erst, wenn der erste Stern am Himmel aufgegangen ist. Teil der Tradition sind außerdem die Weihnachtsoblaten: Auf jedem Teller wird eine Oblate platziert, die meist mit einem Bild bedruckt ist. Vor dem Essen bricht man dann für jedes Familienmitglied ein Stück ab und teilt es mit den anderen Feiernden.
Reis-Porridge mit Fruchtsuppe in Finnland
Schon der Morgen eines Weichnachtstags nach Finnen-Manier beginnt ungewöhnlich. Gemeinsam gönnt sich die Familie ein ordentliches Schwitzbad in der Sauna. Nach erhöhten Temperaturen sorgt der traditionelle Spaziergang zum Friedhof für Abkühlung. Als Weihnachtsritual hinterlässt dort jeder eine Kerze für seine verstorbenen Lieben. Ebenfalls anders: süßes Reis-Porridge statt saftigem Braten. Bei dieser traditionellen finnischen Weihnachtsspezialität wird Reis mit Milch aufgekocht und mit einer Suppe aus Früchten, Zimt und Zucker serviert.
Hochzeitsvorhersage dank Mandel im Reis
Bei den Schweden spielt eine ähnliche Speise eine bemerkenswerte Rolle: Reis Pudding. Im Weihnachtsgericht versteckt, befindet sich eine Mandel. Wer die Mandel erwischt, wird – so der Volksglaube – im darauf folgenden Jahr heiraten. Den Pudding nutzt man jedoch auch, um den Weihnachtsmann bei Stimmung zu halten und stellt eine kleine Schüssel für ihn nach draußen. Und das kulturelle Weihnachtsprogramm? Statt dem kleinen schwedischen TV-Rabauken Michel, läuft in den Wohnzimmern am Nachmittag Donald Duck.
Alle die ihre Zeit jedoch lieber draußen verbringen, können sich dank einer garantierten Menge winterlichen Schnees die Zeit mit Schneeballschlachten und Schlittenfahrten vertreiben.
Tägliche Gebete in Kolumbien
Schnee sucht man zu dieser Jahreszeit in Kolumbien vergeblich, dafür sorgen dort vor allem Lichter für festliche Stimmung. Am „Día de las Velitas“ (Tag der Kerzen) am 7. Dezember wird die Ankunft Marias gefeiert. Um ihr den Weg zu leuchten, findet man überall auf den Straßen kleine Teelichter. Den Kolumbianern der Stadt Medellín reicht das jedoch noch nicht aus: Bei dem Fest „Los Alumbrados“ verwandeln 15 Millionen Glühbirnen und spezielle Installationen die Stadt während der Weihnachtszeit in ein romantisches Lichtermeer. Am 16. kommt außerdem die kolumbianische Sippe für „Las Novenas“ zusammen, um im Kreise der Familie der Geburt Jesu zu gedenken. Von diesem Tage an beten die Kolumbianer täglich bis zum Weihnachtstag.
Savoir vivre in Frankreich
Während die Kolumbianer beten, wird in Frankreich geschlemmt. Truthahn, Foie Gras und Lachs – exquisites Essen ist ein fester Bestandteil des französischen Weihnachtstages. Abgesehen von einigen zusätzlich aufgetischten Köstlichkeiten, unterscheidet sich das Fest der Franzosen jedoch nicht allzu sehr von dem unseren. Nachdem alle satt sind, besucht man in Frankreich die Mitternachtsmesse. Geschenke dürfen entweder noch am Abend des 24. oder am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages ausgepackt werden.
Weihnachtsschwimmen im eiskalten Wasser in Irland
Auch Irland hält einige ungewöhnliche Traditionen bereit. Um Fremde zur Weihnachtszeit zu begrüßen und an diejenigen zu erinnern, die an diesen Tagen nicht zuhause sein können, platzieren viele Iren am Heiligabend eine Kerze am Fenster. Am Weihnachtstag wiederum zeigen die Iren dann, dass sie wahrhaftig abgehärtete Inselbewohner sind: Überall, jedoch vor allem am Forty Foot Gebirge, findet das traditionelle Weihnachtsschwimmen statt, bei dem hunderte von Menschen von der Klippe in das eiskalte Wasser der irischen See springen.
Nachträgliches Weihnachtsfest bei den Spaniern
Spanier sind aus deutscher Sicht Weihnachts-Nachzügler, denn erst am 5. Januar beginnen die Feierlichkeiten mit dem „Cabalgata de los Reyes Magos“, einer Parade mit festlichen Wagen, die die Ankunft der Heiligen Drei Könige am darauf folgenden Tag einläutet. Am Tag der großen Bescherung, dem „Día de Reyes“ am 6. Januar, dürfen dann auch endlich Geschenke getauscht werden. Vorher stärkt man sich am Frühstückstisch noch mit „Roscón de Reyes“, kranzförmigen Kuchen, die für die Heiligen Drei Könige gebacken wurden. Wer noch nicht genug von Süßigkeiten und Paraden hat, kann an diesem Tag Caspar, Melchior und Baltasar mit ihren Kamelen, Geschenken und „caramelos“ auf den Straßen Spaniens treffen.
Truthahn trotz tropischer Hitze in Brasilien
Die Weihnachtsfeier der Brasilianer beginnt – wie auch in Deutschland – am 24. Dezember. Der Weihnachtsmann bringt jedoch erst am späten Abend Geschenke vorbei. Die Zeit vertreibt man sich bis dahin, trotz tropischer Hitze, mit köstlichem Truthahn, der als traditionelles Gericht von den Nordamerikanern übernommen wurde. Alle, die ebenfalls lieber mit einer Palme statt der Tanne als Weihnachtsbaum vorlieb nehmen, die sollten die „heiße“ Stadt Rio de Janeiro bereisen. Die Copacabana glänzt mit weißem Sandstrand statt Schneelandschaft. Und länger bleiben lohnt sich, denn der Strand an der Copacabana ist nicht nur für seine Schönheit, sondern auch für eine der größten Strand-Silvester-Partys bekannt.
Dudelsack-Klänge in Italien
Der Startschuss für italienische Weihnachten fällt am 8. Dezember mit Mariä Empfängnis, dem Tag der unbefleckten Empfängnis. Pünktlich an diesem Tag finden auch die Weihnachtsbäume ihren Platz im heimischen Wohnzimmer. In Mittel- und Süditalien ziehen die Zampognari, Schäfer aus den Bergen, durch die Städte und Dörfer und sorgen mit Dudelsack-Klängen für weihnachtliche Stimmung. Nicht fehlen darf außerdem der Panettone, ein leckerer Hefekuchen. Die Tradition besagt weiter, dass am Tag des 24. kein Fleisch auf dem Weihnachtstisch landen darf.