Polen kämpft am Montag (18.00 Uhr im Sport24-LIVE-Ticker) in St. Petersburg gegen die Slowakei um einen guten Start in die Fußball-EM.
Stürmerstar Robert Lewandowski und Co. haben aber keine guten Erinnerungen an Auftaktspiele bei großen Turnieren. Seit 2002 gab es in sechs Anläufen gleich fünfmal keinen Sieg. Die größere Erfahrung bei Endrunden spricht aber für die Polen. Die Partie hat große Bedeutung, warten doch in Gruppe E auch noch Turniermitfavorit Spanien und Schweden.
Hoffnungen auf "LewanGOALski"
Das Abschneiden Polens ist eng mit der Leistung von Lewandowski verknüpft. Der 32-Jährige hält nach 118 Länderspielen bei 66 Toren und präsentierte sich in der abgelaufenen Saison bei den Bayern mit 48 Toren in 40 Pflichtspielen samt neuem Liga-Torrekord (41) in Hochform. "Du repräsentierst den Stolz einer Nation und bist eine Inspiration für Millionen Leute in Polen", sagte Teamchef Paulo Sousa seinem Angreifer schon bei der Amtsübernahme im Jänner. Der Druck auf Lewandowskis Schultern ist also enorm.
Das war auch in der Vergangenheit meist der Fall und hat sich nicht förderlich ausgewirkt. Bei der EM 2012 und der EM 2016 traf er nur je einmal, bei der WM 2018 gar nicht. Die Slowaken haben gute Voraussetzungen, damit das auch so bleibt, ist doch mit Milan Skriniar ein Innenverteidiger eines der Aushängeschilder. Der 26-Jährige tritt nach dem gewonnenen Meistertitel mit Inter Mailand mit viel Selbstvertrauen an.
Marek Hamsik Rekordtorschütze für die Slowakei
Die Slowaken waren zuletzt bei der WM 2010 und EM 2016 bei Endrunden vertreten und meisterten dabei jeweils die Gruppenphase, ehe im Achtelfinale Endstation war. Mittelfeldspieler und Kapitän Marek Hamsik spielte schon bei diesen beiden Events eine tragende Rolle und will jetzt noch einmal zeigen, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört. Mit 26 Toren ist er der Rekordschütze seines Landes und zudem mit 126 Partien auch der Spieler mit den meisten Einsätzen. Im März hatte er sich IFK Göteborg angeschlossen, um nach einem China-Engagement vor der EM noch Spielpraxis zu sammeln.
Umweg über Nations-League-Play-off
Dass die Slowaken überhaupt bei der EM mitwirken dürfen, hatten sie dem Umweg Nations-League-Play-off nach verpasster EM-Qualifikation zu verdanken. "Wir haben hart gearbeitet, um da dabei zu sein und können es nicht erwarten, dass es losgeht. Auf uns wartet eine große Herausforderung", sagte Slowakei-Teamchef Stefan Tarkovic. Sein Team gehe auch aufgrund der schlechteren Weltranglistenposition als "Außenseiter" ins Duell. "Ich denke aber, dass die Kader ziemlich ausgeglichen sind", rechnete sich der 48-Jährige durchaus etwas aus.
Ein guter Start kann auch aufgrund des neuen Modus, mit dem auch vier von sechs Gruppendritten aufsteigen, schon die halbe Miete sein. "Das ist klar, aber wir haben in Frankreich 2016 im ersten Spiel gegen Wales verloren und sind dann trotzdem aufgestiegen", erinnerte Tarkovic. Die beiden Teams treffen zum ersten Mal seit 2009 in einem Bewerbsspiel aufeinander.
Die Polen rechnen nicht mit einem Selbstläufer. "Die Slowakei hat ein gut organisiertes Team, das im Block sehr gut verteidigt, gefährlich im Umschaltspiel ist und auch sehr stark bei Standardsituationen", warnte Polens Teamchef Paulo Sousa. "Es wird nicht einfach, wir können uns keine Fehler leisten."