US-Rückenschwimmer Ryan Murphy hat nach Olympia-Silber über 200 Meter Zweifel an der Sauberkeit des Rennens geäußert.
"Wenn mir so eine Frage gestellt wird, habe ich ungefähr 15 Gedanken", sagte der 26-Jährige zum Thema Doping-Sorgen. "13 davon würden mich in große Schwierigkeiten bringen", so Murphy, der hinter dem Russen Jewgeni Rylow Rang zwei belegt hatte. Dritter wurde Luke Greenbank aus Großbritannien.
Zweimal von Russen geschlagen
Murphy ergänzte noch: "Ich versuche, mich nicht darin zu verfangen. Es ist das ganze Jahr über eine große mentale Belastung für mich, zu wissen, dass ich in einem Rennen schwimme, das wahrscheinlich nicht sauber ist, und das ist es auch." Über die halbe Distanz hatte Murphy Bronze hinter Rylow und dessen Landsmann Kliment Kolesnikow geholt.
Bei einer Pressekonferenz mit den anderen Medaillengewinnern sagte Murphy dann aber, er wolle keine Anschuldigungen erheben und gratulierte Rylow. Der Sieger wollte sich nicht zu Murphys Aussagen äußern, da er sie nicht gehört habe. "Ich war immer für saubere Wettkämpfe. Ich bin immer getestet worden", sagte Rylow. Er sei für "sauberen Sport".
Verkürzte Doping-Sperre
Die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada hatte Russland im Dezember 2019 eigentlich für vier Jahre von den wichtigsten Sportereignissen der Welt ausgeschlossen. Doch Ende 2020 halbierte der Internationale Sportgerichtshof Cas die Sperre. In Russland existierte ein staatlich organisiertes Doping-System. In Tokio dürfen russische Sportler als neutrale Athleten ohne Flagge und Hymne unter dem Namen "Russisches Olympisches Komitee" (ROC) antreten.