Österreichs Biathleten, angeführt von Felix Leitner und Simon Eder, sind am Dienstag bei der Medaillenjagd im olympischen 20-km-Einzelbewerb in Zhangjiakou ohne Chance gewesen.
Beim Sieg des Franzosen Quentin Fillon Maillet wurde der Tiroler Leitner mit einer Strafminute 16. - und schlag danach Alarm. "Ich hätte es mir anders erhofft, habe aber gewusst, dass wir mit den Skiern Probleme haben, wenn es eiskalt ist. Das hat sich bewahrheitet."
Schon in der Mixed-Staffel, in der Österreich abgeschlagen auf Platz zehn gelandet war, seien die Skier "eine Katastrophe" gewesen, so Leitner. "Ich will keinem einen Vorwurf machen, wenn wir schon nicht das Wundermittel oder den Wunderski finden. Aber ich mag das nicht alles auf meinen Hut nehmen. Bei fast vier Minuten Laufrückstand brauchen wir nicht mehr über Laufform oder mein Höhentraining diskutieren, da haben wir andere Probleme."
Schwache Laufleistung
Zum Vergleich: Fünf Athleten mit drei Strafminuten klassierten sich vor dem 25-Jährigen, nahmen ihm also in der Loipe mehr als zwei Minuten ab. Auf der anderen Seite des Spektrums: Der im Weltcup führende Neo-Olympiasieger Fillon Maillet, der sich natürlich auch dank außergewöhnlicher Laufstärke zwei Fehlschüsse leisten konnte. "Ich hätte nicht gedacht, dass es für Gold reicht. Das ist ein unglaublicher Tag.
Der vom österreichischen Trainer Reinhard Gösweiner betreute Überraschungsmann Anton Smolski (BLR) blieb als einziger der Top 20 ohne Fehlschuss und kam als Zweiter dem Favoriten bis auf 14,8 Sekunden nahe. Bronze sicherte sich der 2018-Olympiasieger Johannes Thingnes Bö (NOR) mit zwei Fehlschüssen (+31,1). Der Salzburger Routinier Eder landete nach zwei Fehlschüssen an der 20. Stelle, David Komatz wurde 45. (3 Fehlschüsse), Harald Lemmerer 57. (4)
Auch Schussleistung nicht optimal
Dem ansonsten verlässlichen Schützen Eder unterlief beim jeweils zweiten Anschlag liegend und stehend je ein Fehler. Doch auch ein "Nuller", wie ihn Dominik Landertinger vor vier Jahren auf dem Weg zu Olympia-Bronze geschafft hatte, hätte diesmal nicht gereicht. Der Saalfeldener büßte auf den Sieger 3:22 Minuten ein. "Die Höhe ist ein Faktor", erklärte der 38-Jährige. "Wir sind auf 1.700 m, auf meiner zweiten und dritten Runde hat mir das sehr wehgetan.
Leitner strich den enormen Kraftverschleiß speziell auf den Anstiegen hervor. "Es zieht dir halt mit einem nicht so guten Ski pro Schritt die Prozent mehr raus aus dem Körper, die du hinten raus brauchst. Die habe ich dann einfach nicht mehr gehabt.
Nun sind für die Skijäger ein paar Regenerationstage angesagt, die etwa der tief enttäuschte Leitner auch mental bitter nötig hat. "Ich brauche sicher ein paar Tage, dass ich mich von dem Rennen erhole. Es ist deprimierend, zum Glück habe ich nur einen Fehler geschossen, so schaut das Ergebnis nicht ganz so katastrophal aus."
Weiter geht es am Freitag mit dem Frauen-Sprint, die Männer absolvieren ihr Kurz-Rennen am Samstag. Es ist davon auszugehen, dass bis dahin im rot-weiß-roten Materiallager die Köpfe rauchen