Snowboarderin in Olympia-Quarantäne

Payer leidet mit "positiver" Freundin Schöffmann

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Lebensgefährte der Corona-Positiven Kärntnerin: "Nicht gerechnet, dass ich Katastrophe noch einmal mitmachen muss" - 29-Jährige gehe es gut

Der Kärntner Alexander Payer ist am Dienstag rund um den Olympia-Bewerb der Parallel-Snowboarder nicht wirklich voll bei der Sache gewesen. Das lag weniger an seiner Einstellung, sondern an der Hotel-Quarantäne seiner Lebensgefährtin Sabine Schöffmann. Die 29-Jährige war am Vortag positiv auf Corona getestet worden und verpasste damit erneut ihren ersten Olympia-Auftritt, nachdem sie vor vier Jahren verletzungsbedingt noch nach der Einkleidung das Handtuch hat werfen müssen.

"Für meine mentale Verfassung ist es für mich eine Überraschung, dass ich da heute im Finale mitfahre", sagte Payer nach überstandener Qualifikation als Zehntplatzierter der APA - Austria Presse Agentur. "Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich vier Jahre nach der letzten Katastrophe mit Sabine das noch einmal mitmachen muss. Aber man muss damit leben. Leider ist da keiner dabei, der mich heute ersetzen kann, sonst hätte ich ihm das gerne angeboten."

Payer dachte an Startverzicht

Der 32-Jährige habe öfters überlegt, auf sein Antreten zu verzichten. "Allein schon mit der Situation, wie es sich da herunten generell darbietet, auch schon bevor ich hergefahren bin." Der Rennfahrer in ihm hat dann aber doch die Oberhand behalten. "Irgendwie möchte man doch Rennen fahren, das ist ja auch unser Job. Aber heute ist es wirklich ein Job und kein Spaß." Mit Schöffmann sei er ständig in Kontakt, wisse daher, dass es ihr in der Quarantäne gut gehe.

"Das ist irgendwo 20 Minuten, eine halbe Stunde entfernt in einem anderen Skigebiet", verriet Payer. "Man kümmert sich dort um sie. Man muss auch sagen, dass die Leute, die dort arbeiten, auch wirklich nett sind. Die geben sich Mühe, die können nichts für diese Auflagen, die sie haben." Beispielsweise habe Schöffmann am Vorabend für das Frühstück ein Ei bestellt. "Und heute haben sie ihr zwölf gebracht", wusste Payer. "Man schaut schon darauf, dass es ihnen gut geht."

Olympia 2026? Offene Zukunftsfragen

Auch mental sei die Siegerin von vor einem Monat im Weltcup-PGS von Scuol in guter Verfassung. "Erstaunlicherweise geht es ihr wirklich gut. Sie ist ein Genie, was das Wegstecken von schweren Sachen angeht." Ob die 29-Jährige noch auf Olympia 2026 losgehen werde, solle sie selbst entscheiden. "Es kommen noch andere Sachen dazu, sowohl Sponsoren wie das restliche Leben. Wir sind ein Paar und nicht mehr die Jüngsten. Vielleicht wollen wir ja irgendwann ein Kind."

Den Rückflug der beiden ist für Donnerstagfrüh gebucht. Payer würde gerne mit Schöffmann zurückfliegen bzw. wenn nötig auf sie warten. "Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass mich das ÖOC dabehalten würde, auch wenn ich es gerne machen würde. Außer es hat wer ein Einsehen damit."

Zwei Teamkolleginnen beschäftigte das Out Schöffmanns ebenso. "Natürlich geht es nicht spurlos an einem vorbei", gestand Daniela Ulbing ein. "Man versucht das am Renntag auszublenden. Es ist extrem schade, es tut mir extrem leid für sie." Julia Dujmovits war wegen ihres angeschlagen gewesenen Knies selbst noch in Behandlung, litt aber mit: "Natürlich ist es für uns extrem schade, dass Sabine nicht dabei sein kann. Sie ist sicher eine der schnellsten Läuferinnen."

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