"Gibt kein gemütlich"

Snowboarder Millauer greift bei Olympia an

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Risiko in Quali für Oberösterreicher alternativlos: "Jeder wird seinen besten Run machen"

Clemens Millauer wird gleich tief in die Trickkiste greifen. Für den Snowboard-Freestyler führt in der Qualifikation (Sonntag/5.30 Uhr im Sport24-OLYMPIA-Ticker) für das Finale des olympischen Slopestyle-Bewerbs (Montag) kein Weg am vollen Risiko vorbei. "Es weiß jeder, dass die Quali das interne Finale ist, weil jeder seinen besten Run machen wird", sagte Millauer.

Bei Olympia stünden die 30 Allerbesten am Start. "Bei uns ist die Dichte wirklich so groß, dass fast alle gewinnen können. Zwölf von 30 kommen weiter. Es gibt kein gemütlich, man muss gleich in der Quali voll angreifen", sagte der Slopestyle-13. der Südkorea-Winterspiele 2018.

Mit Peking verbindet er persönlichen Erfolg, 2018 sprang er beim "Air & Style" als Dritter ins Rampenlicht, der Genting Snow Park in Zhangjiakou ist aber auch für den 27-Jährigen eine besondere Erfahrung. "Der Schnee ist komisch, es ist wie auf dem Eislaufplatz." Er habe vor dem Kreischberg-Training seine Kanten runtergenommen, weil er scharfe Kanten beim Bewältigen der Rails lieber möge. Erstmal angekommen in China, hieß es Kommando retour. "Ich habe dem Trainer gesagt, jetzt kann er wieder die Kanten schleifen."

Gemischte Gefühle bei Trainingsläufen

Millauer hat wie seine Langzeitfreundin Anna Gasser im Big Air die besseren Platzierungen stehen. In seinen bisherigen zwei Saison-Slopestyles belegte er die Weltcup-Plätze 33 und 22. Hinsichtlich seines Vorhabens bei Olympia gewann der Oberösterreicher in den vergangenen Stunden Zuversicht. "Nach dem Training 1 habe ich mir gedacht: Halleluja! Nach dem Training 2 habe ich einen halben Nervenzusammenbruch am Lift gekriegt , es hat vieles nicht funktioniert, aber zum Schluss ist es echt gut gegangen."

Im Slopestyle gilt es, viele Teile zu einem Ganzen zu verknüpfen, erklärte der Rotschopf. Dazu gehört etwa, das richtige Maß an Geschwindigkeit zu finden, wie man auf die Kicker (Absprungrampen) zufährt. Ein Beispiel: "Bei Tricks, wo man die Landung schon früher kommen sieht, ist es nicht so tragisch, wenn man weiter springt. Da kann man schon die Rotation runterfahren."

Bei blinden Landungen ist die Sachlage ganz anders. Hier sei es "extrem schwer zu fühlen, wie lange man noch schwebt und wann tatsächlich die Landung kommt." Den richtigen Speed zu erwischen, ist gerade bei windigen Verhältnissen - und die könnte es geben - eine Kunst. Zu wenig Geschwindigkeit endet meist fatal. Oder wie Millauer es ausdrückt: "Zu kurz bedeutet sowieso den Tod."

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