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Dürre tötet Kenias gefährdete Tierwelt

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Im Norden Kenias herrscht noch immer eine außergewöhnliche Dürre, die das Leben von mehr als 2 Millionen Menschen, ihrem Vieh und den Wildtieren in nie gekanntem Maße bedroht.

In zwei aufeinanderfolgenden Jahren (2020-2021) gab es unterdurchschnittliche Niederschläge – mit verheerenden Folgen. Wasserstellen sind ausgetrocknet, der Boden nur noch Staub. Im Bezirk Masabit starben seit Dezember 2021 mindestens zwölf Menschen an den Folgen des von der Dürre verursachten Hungers, vor allem Kinder und ältere Menschen.

Auch Giraffen und andere Wildtiere verdursten qualvoll. Allein im September und November 2021 wurden im Bor’ana Gemeindeschutzgebiet mehr als 79 verendete Netzgiraffen gefunden – verdurstet. Die Menschen, die hier leben, sind größtenteils Viehzücher:innen. Auch sie leiden enorm und haben aufgrund der anhaltenden Dürre inzwischen mehr als 60 Prozent ihrer Tiere verloren.

Die Lage ist so ernst, dass der kenianische Präsident Uhuru Kenyatta den nationalen Katastrophenfall ausgerufen hat. Und ein Ende der Dürre ist nicht in Sicht: Die ab März ersehnten Regenfälle sind in den meisten Regionen Nord-Kenias bisher ausgeblieben.

Wie sollen Mensch und Tier überleben?

Derzeit verschlimmert sich die Lage, da die sonst ausgedehnten Regenfälle von März bis Mai 2022 in den meisten Teilen Nordkenias ausblieben. Die wenigen Niederschläge, die noch fallen, reichen nicht aus, um die Wasserstellen wieder aufzufüllen. Das stellt die Menschen vor Ort vor enorme Probleme, denn nicht nur ihr Vieh ist auf Wasser angewiesen, auch sie selbst brauchen Wasser zum Überleben.

Schätzungen zufolge sind etwa 20 Prozent der Bevölkerung im Bezirk Garissa im Norden Kenias von extremer Ernährungsunsicherheit betroffen. Das UN-Welternährungsprogramm geht davon aus, dass in Kenia rund 2,9 Millionen Menschen sogar von einer Hungersnot bedroht sind.

Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren

In der Folge nehmen Konflikte zwischen Menschen und Tieren zu: Weil Wildtiere knapp werden, greifen Löwen und andere Raubtiere das ohnehin schon geschwächte Vieh der Menschen an. Andere Wildtiere, darunter Giraffen, Gazellen und Warzenschweine, streifen auf der Suche nach Wasser und Weidegründen durch die Siedlungen der Menschen. Die wenigen verbleibenden Wasserquellen in den Siedlungen werden nun zum Konfliktpotential zwischen Menschen und Wildtieren.

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Samstag, 08. Oktober 2022, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 16. Oktober 2022, 18:30 Uhr.

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