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Unsere Tiere

Vernetzt fürs Happy End – Österreichs neue Plattform bringt Tierheim-Spezialfälle zusammen

Die Idee ist ebenso simpel wie wegweisend: Tierschutz Austria hat eine bundesweite Vermittlungsplattform gestartet, die Tierheimtiere mit besonderen Bedürfnissen schneller und zielgerichteter an passende Plätze bringt.  

„Wir erleben immer wieder, dass irgendwo genau das richtige Gegenstück für ein Tier wartet – nur eben hinter den Mauern eines anderen Tierheims“, erklärt Stephan Scheidl, Leiter des Tierschutzhauses in Vösendorf. „Bisher fehlte uns die Brücke. Diese Brücke bauen wir jetzt.“ 

Über die neue Datenbank können Tierheime ab sofort jene Schützlinge melden, die wegen ihrer Art, ihres Gesundheitszustands oder ihres Verhaltens schwer vermittelbar sind. Die Angaben werden zentral gesammelt, automatisiert abgeglichen und regelmäßig an mehr als 70 Partnereinrichtungen in ganz Österreich ausgespielt. Erkennt das System ein passendes Match – etwa zwei einzeln gehaltene Papageien, die künftig gemeinsam durchs Leben flattern könnten – koordiniert das Vermittlungsteam nicht nur den Kontakt, sondern auf Wunsch auch Transport, tierärztliche Freigaben und die ersten Schritte im neuen Zuhause. 

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 06.07.2025, hier in voller Länge sehen. Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 13.07.2025, 18:30 Uhr     

Mit der Plattform verfolgt Tierschutz Austria vier Kernziele:

  • Tiere mit speziellen Haltungsanforderungen sollen endlich dort ankommen, wo ihr Umfeld ideal passt
  • Einzeltieren wird ein Partner oder Rudel vermittelt
  • Tierheime teilen Platz, Fachwissen und Kapazitäten, anstatt parallel um dieselben Ressourcen zu ringen
  • Interessierte Halter:innen werden direkt an die Einrichtung weitergeleitet, die wirklich helfen kann.

„Tierschutz funktioniert am besten, wenn man ihn gemeinsam lebt“, betont Scheidl. „Wenn wir unsere Ressourcen teilen, profitieren die Tiere – und genau darum geht es.“

Dass das Konzept funktioniert, zeigen erste Erfolge aus der Pilotphase: Die Pferde Mara und Fanny fanden in Schabenreit ein neues Zuhause, wo zuvor ein einzelnes Pferd auf Gesellschaft gewartet hatte. Papagei Simba konnte nach dem Verlust seiner Partnerin mit Madonna zusammenziehen, die aus Innsbruck stammte. Chinchilla Totoro lernte in Kooperation mit dem Tierheim Krems einen ebenfalls verwitweten Artgenossen kennen, und Berberaffe Cornelius fand dank des Netzwerks sogar eine Familie in der niederländischen Auffangstation AAP. „Ohne die engagierte Zusammenarbeit unterschiedlicher Tierheime hätten wir für die meisten dieser Tiere keine passenden Partner:innen gefunden“, ist Scheidl überzeugt. „Erfolge wie diese treiben uns an, das Projekt immer weiter auszubauen.“

Tierheime, die Teil des Netzwerks werden möchten, können sich per E-Mail an tierheimleitung@tierschutz-austria.at wenden. Wer sich engagieren will, findet in dieser neuen Brücke zwischen den Tierheimen einen starken Pfeiler: Gemeinsam können so Vermittlungswege verkürzt und Ressourcen geschont werden – und gerade jene Tiere erhalten eine Zukunft, die bislang allzu oft übersehen wurden.

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