Die Diskussion um die Vollspaltenböden in der Schweinehaltung geht weiter. Der ÖVP-Bauernbund weigert sich, die Dringlichkeit der Änderungen zu sehen.
Dr. Martin Balluch, der Verein gegen Tierfabriken Obmann, attackierte den Bauernbund-Obmann Georg Strasser indem er behauptet, für den Bauernbund-Obmann ist das Leiden der Schweine anscheinend nicht dringlich genug, um echte Verbesserungen schnell herbeizuführen. Strasser meint er erkennt zwar die Notwendigkeit, bei dem Vollspaltenboden in Zukunft auf Strom umzustellen, findet aber viele Ausreden, eine gesetzliche Vorschrift abzulehnen: Man könne diese Umstellung nicht über Nacht durchführen.
VGT-Obmann Martin Balluch argumentiert aber, dass das Verbot der Kastenstandhaltung eine 21-jährige Übergangsfrist hatte und gesetzliche Veränderungen jetzt beschlossen werden und trotzdem erst in 20 Jahren in Kraft treten können. Strasser behauptet aber, dass man bei der Putenhaltung gesehen habe, wie eine gesetzliche Keule mit strengeren Vorschriften über Nacht einen Produktionseinbruch bei Puten gebracht habe. Balluch argumentiert, es sei eine immer wiederkehrende Propagandalüge der Landwirtschaftsministerin, dass die Putenproduktion ein Negativbeispiel für die Konsequenzen strengerer Tierschutzstandards sei. Faktum ist, dass es seit Bestehen des Bundestierschutzgesetzes niemals strengere Auflagen für Puten gegeben hat und dass sie Putenproduktion überhaupt nie eingebrochen ist.
Man kann nicht, wie Strasser aus dem Umstand, dass Schweinefleisch aus Strohhaltung heute nur im Prozentbereich gekauft wird, schließen, dass wenn alle Schweinebetriebe in Österreich auf Stroh umstellen, weiterhin nur weniger Prozente dieses Fleisches gekauft werden würden. Vor dem Legebatterieverbot, waren 86% der Menschen für das Verbot, aber 80% der Menschen haben Käfigeier gekauft. Nach dem Verbot hat niemand mehr Eier aus Käfighaltung gekauft, obwohl die Eier doppelt so teuer wurden. Dasselbe würde unter Garantie auch, bei Schweinefleisch aus Strohhaltung gelingen.
Aber auch zur Klimawirkung von Rindern, zu Almen und zum Wolf sind Strassers Meinungen etwas merkwürdig. Laut Strasser sie das Methan, von dem jede Kuh pro Jahr 150 Kilo ausscheidet und die Treibhausgaswirkung von CO2 überbewertet. Die Auswirkungen von Methan auf den Klimawandel ist jedoch sehr problematisch, denn 0,3 Grad bisher 1,1 Grad Erwärmung seien nur auf Methan zurückzuführen.
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