Jahrelang für ihre Galle gequält und ausgebeutet: Vier Pfoten rettet zwei Kragenbären in Vietnam.
Vier Pfoten hat zwei Kragenbären im Nordwesten Vietnams aus besonders grausamen Haltungsbedingungen gerettet. Der männliche Bär Xuan wurde seit 2004 - als er noch ein Junges war - in einem winzigen, verdreckten Käfig in völliger Dunkelheit im Keller eines Bekleidungsgeschäfts gehalten. Was die Bärin Mo betrifft, ist unklar, wie lange sie leiden musste, berichtete die Tierschutzorganisation über die Rettungsaktion. Künstliches Licht sahen die Tiere nur dann, wenn sie gefüttert wurden oder die qualvolle Prozedur der Gallensaftextraktion über sich ergehen lassen mussten. Obwohl dies und der Handel mit Bärenprodukten in Vietnam verboten ist, findet die grausame Praxis noch immer statt. Die Nachfrage zu Heilzwecken ist in Vietnam zwar rückläufig, doch noch immer leiden geschätzt 372 Tiere auf Bärenfarmen oder in Privathaltung.
Jahrelanges Martyrium
"Das Leben in Dunkelheit und grausamer Gefangenschaft hat seine Spuren hinterlassen. Obwohl sie jahrelang immer wieder schmerzhafte Qualen erleiden und in furchtbaren Umständen leben mussten, waren Mo and Xuan relativ ruhig in unserer Gegenwart. Die ersten Untersuchungen haben eine Erkrankung der Gallenblase bei beiden Bären gezeigt, die auf die wiederholte unhygienische und traumatische Extraktion des Gallensafts zurückzuführen ist", sagt Szilvia Kalogeropoulu, Tierärztin von Vier Pfoten. Nachdem die Bären untersucht wurden, kehrte das Team mit ihnen in den neun Stunden entfernten Bärenwald "Ninh Binh" zurück, der von Vier Pfoten betrieben wird. Dort werden Xuan und Mo all die notwendige Pflege erhalten, um sich von ihren jahrelangen Qualen zu erholen.