Die ÖVP schwächelt zwar im Finish, die Kurz-Partei führt aber weiterhin überlegen.
Wien. Genau eine Woche vor der Wahl ist der Vorsprung der ÖVP etwas geschmolzen. 15 Prozentpunkte lagen bereits zwischen der Partei von Sebastian Kurz und der SPÖ, nun sind es „nur“ mehr elf Prozentpunkte – immer noch ein Rekordwert in der Geschichte der Zweiten Republik.
- Sonntagsfrage. Würde schon heute gewählt, käme laut unserer letzten Umfrage vor der Wahl (Research Affairs, 1.000 Befragte, 13.–18. 9., max. Schwankungsbreite 3,2 %) die ÖVP auf 34 % der Stimmen (–1 % gegenüber der Vorwoche), die SPÖ auf 23 % (+1 %) und die FPÖ auf 20 % (+1 %).
Wahrscheinlich kommt die aktuelle Umfrage dem Altkanzler sogar gelegen. Sie könnte Funktionäre, die bereits zu siegessicher waren, im Finish noch einmal aufrütteln und Wähler mobilisieren, die angesichts des uneinholbaren Vorsprungs schon überlegt hatten, am kommenden Sonntag daheimzubleiben. Außerdem: Bei der Kanzlerfrage führt Kurz immer noch unverändert und unangefochten mit 41 %.
Leichte Verschiebungen bei der Sonntagsfrage gibt’s auch auf den hinteren Plätzen. Die Grünen können um einen Prozentpunkt zulegen und können derzeit mit 12 % rechnen, die Neos rutschen leicht auf 8 % ab.
- Die Koalitionsfrage. Das „Schreckgespenst“ einer rot-grün-pinken Koalition, vor dem Kurz so gerne warnt, geht sich auch nach der neuen Umfrage nicht aus. SPÖ, Grüne und Neos kämen immer noch auf nur 43 %. Gewünscht würde diese Koalition von nur 13 % der Befragten, die populärste Variante bleibt immer noch eine Neuauflage von Türkis-Blau (27 %).
- Die beste Stimmung. Ein wichtiger Indikator für die Wahlentscheidung ist auch die Stimmungsfrage. Eine Woche vor der Wahl schätzen 69 % der Österreicher die Stimmung für die ÖVP positiv ein, knapp dahinter die Grünen (65 %), dann die Neos (60 %). Überwiegend negativ wird die Stimmung für die SPÖ und die FPÖ (beide 56 %) eingeschätzt.
Stimmung für Parteien gut oder schlecht?