'Hoch gewinnt die SPÖ nimmer'

Gerald Grosz: Das rote Hütchenspiel

Teilen

oe24.TV-Kommentator Gerald Grosz mit seiner Kolumne über den aktuellen Wahlkampf.

Neue Lage, 22 Tage. „Am Abend werden die Faulen fleißig“, sagt der Volksmund. Und keinen erdrückenderen Beweis für diese Weisheit finden die Österreicherinnen und Österreicher derzeit in der gekünstelten Hyperaktivität der Sozialdemokratie.

Frisch aus dem Urlaub in St. Tropez zurückgekehrt, lässt die glorreiche Heldin der Champagner- und Salonsozialisten, Pamela Joy Rendi-Wagner, ein Trommelfeuer alter Kassenschlager aus der Mottenkiste des Sozialismus auf die verschreckten Bürger los. Erbschaftssteuern vulgo Totensteuern in der Höhe von 35 Prozent, die 4-Tage-Arbeitswoche, ein 3,50-Euro-Ticket für den gesamten öffentlichen Verkehr, ein Mindestgehalt in der Höhe 1.700 Euro u. v. m.

Immer dann, wenn die Umfragen in den Keller gehen, ein Wahldebakel nach dem Anderen droht, finden die Roten zurück zum „kleinen Mann“, ziehen den Nadelstreif aus und den Kartoffelsack an, legen die Rolex ab und schnallen sich den Bußgürtel um.

Aber Vorsicht: Das rote Demuts- und Armutsgelübde ist nur auf die Dauer des Wahlkampfes beschränkt! Denn noch längst nicht vergessen ist die Zeit zwischen 2006 und 2017, in der die heimische Sozialdemokratie mit den nunmehrigen Neo-Millionären Gusenbauer, Faymann und Kern die Regierungschefs der Republik stellten und für einen unvergleichbaren Steuer- und Belastungsvandalismus sorgten.

Und sattsam bekannt ist, dass die nunmehr um ihr politisches Überleben ringende Pamela Joy als Gesundheitsministerin am Ministerratstisch der Republik den großkoalitionären Streit und Stillstand kraft Amtes und Stimme vollinhaltlich mittrug.

Aber nun ins Detail des wahlkampfbedingten Forderungstsunamis der SPÖ: Eine Totensteuer von 35 Prozent ist insofern für die SPÖ schlüssig, da nun die Bürgerinnen und Bürger endlich vom ersten Schrei bis zum letzten Luftschnapper Tag ein und Tag aus den roten Steuervögten das hart erarbeitete Geld in den Rachen werfen müssen.

Benjamin Franklin sagte einst: „In dieser Welt gibt es nichts Sicheres als den Tod und die Steuer.“ Dank dem roten Gespenst der Erbschaftssteuern kann man nun endlich beides verbinden. Ganz in der unfinanzierbaren Tradition der SPÖ ist auch das 3,50-Euro-Verkehrsticket für ganz Österreich.

Einziger Schönheitsfehler dieses Wahlzuckerls sind halt leider nur die Kosten. Mehr als eine Milliarde Euro würde diese unfinanzierbare Wählertäuschung an Steuergeld verschlingen.

Und wer zahlt?: Richtig, wir alle! Man schenkt es uns in die eine Tasche und raubt es uns aus der anderen. Das entspricht der Hütchenspielerökonomie wie auch übrigens der 1.700-Euro-Mindestlohn. Längst könnten Österreichs Arbeitnehmer und Angestellte, unsere wahren Leistungsträger, mehr verdienen.

Das Bruttogehalt würde in den meisten Fällen schon stimmen, nur offenbar vergisst die SPÖ, dass 50 Prozent Steuer- und Abgabenquote selbst das höchste Bruttogehalt zu einem Hungerlohn schrumpfen lassen. Ich bleibe daher bei meiner Prognose: Hoch gwinnen’s das nimma!

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.