Gegen Bahnprojekt

100.000 bei Protest in Stuttgart

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Am Donnerstag waren mehrere Menschen bei der Demo verletzt worden.

Einen Tag nach der gewaltsamen Räumung des Schlossgartens durch die Polizei haben am Freitag nach Veranstalterangaben rund 100.000 Menschen gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 protestiert. Mit Rufen wie "Oben bleiben" und "Mappus weg" reagierten die Gegner des 4,1 Milliarden Euro teuren Umbaus des Stuttgarter Hauptbahnhofs auf den Polizeieinsatz, bei dem am Donnerstag nach unterschiedlichen Angaben zwischen 130 und 400 Menschen verletzt worden waren.

Bäume gefällt
In der Nacht zum Freitag waren in dem Schlosspark 25 Bäume für ein Baugelände südlich des denkmalgeschützten Hauptbahnhofs gefällt worden. Dafür hatte die Polizei bis zu 5000 Demonstranten mit Wasserwerfern und Pfeffersprays zurückgedrängt.

Bei der Kundgebung im Schlossgarten sagte der Sprecher der Initiative "Leben in Stuttgart", Gangolf Stocker, das Projekt sei Murks. "Wenn der Ministerpräsident Mappus schlafen geht, dann werden 100.000 auf seiner Bettdecke stehen", sagte Stocker. In der nächsten Woche wird die gewaltsame Räumung ein parlamentarisches Nachspiel im baden-württembergischen Landtag erleben.

Zusätzlich wird am 6. Oktober das Oberlandesgericht Stuttgart prüfen, ob der bereits vollzogene Abriss des Nordflügels sowie der geplante des Südflügels einen Eingriff in den denkmalgeschützten Hauptbahnhof bedeutet.

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