Schütze von Polizei erschossen

Amoklauf in Volksschule in Texas: 15 Tote

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Bei einem Amoklauf an einer Volksschule im US-Bundesstaat Texas sind 14 Kinder und eine Lehrkraft getötet worden. Das teilte der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, am Dienstag mit.

Der Schütze sei ebenfalls tot. Der Angreifer sei nach ersten Erkenntnissen ein 18 Jahre alter junger Mann, der von Beamten getötet worden sei.
 

Amoklauf in Volksschule in Texas: 15 Tote
© UCISD Robb Elementary
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Der Angriff ereignete sich an einer Volksschule der 135 Kilometer westlich von San Antonio gelegenen Kleinstadt Uvalde. In den USA kommt es regelmäßig zu tödlichen Schusswaffenattacken. Davon betroffen sind immer wieder auch Schulen.
 

Die Ermittler gehen laut ersten Informationen davon aus, dass der Schütze allein gehandelt hat. "Der Verdächtige ist tot", sagte der Polizeichef am Dienstagnachmittag (Ortszeit) in der Kleinstadt Uvalde. Er beantwortete keine Fragen und machte keine Angaben dazu, wie viele Menschen bei dem Vorfall verletzt oder getötet worden sind. Man wolle die Privatsphäre der Angehörigen respektieren, sagte er. Es handle sich um ein "abscheuliches" Verbrechen. Ermittler seien noch am Tatort. Weitere Details sollen zu einem späteren Zeitpunkt bei einer Pressekonferenz bekanntgegeben werden.

Zuvor hatte der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, von 14 getöteten Kindern und einer getöteten Lehrkraft gesprochen. Zunächst meldete das örtliche Krankenhaus zwei tote Personen und zahlreiche Verletzte.

US-Präsident Joe Biden ist nach Angaben einer Sprecherin des Weißen Hauses auf Twitter über den Angriff informiert worden. "Er betet für die Familien, die von diesem furchtbaren Ereignis betroffen sind." Der Präsident wollte sich demnach noch am Dienstagabend (Ortszeit) nach seiner Rückkehr von seiner Asienreise in Washington äußern.

Amokläufe leider keine Seltenheit in den USA

Amokläufe, auch an Schulen, kommen in den USA in trauriger Regelmäßigkeit vor. Besondere Erschütterung hatte ein Massaker an einer Volksschule vor zehn Jahren ausgelöst: Im Dezember 2012 hatte ein 20-Jähriger mit schweren psychischen Problemen in Newtown im Bundesstaat Connecticut zunächst seine Mutter erschossen. Dann war er in seine Volksschule, die Sandy Hook Elementary School, gegangen und hatte dort 20 Schulkinder und sechs Lehrer getötet. Anschließend brachte er sich selbst um. Die Tat löste damals landesweit einen Schock aus und sorgte auch über die Grenzen der USA hinaus Entsetzen aus.

Erst vor gut einer Woche hatte ein Schütze mit einem Sturmgewehr in Buffalo im US-Bundesstaat New York in einem Supermarkt das Feuer eröffnet, zehn Menschen erschossen und drei weitere verletzt. Er wurde noch am Tatort festgenommen. Den Ermittlern zufolge war die Tat rassistisch motiviert - elf der 13 Opfer waren schwarz. Buffalo hat eine mehrheitlich schwarze Bevölkerung.

Letztes Jahr 61 Amokläufe

Im vergangenen Jahr zählte die US-Bundespolizei FBI 61 Amokläufe mit Schusswaffen in den Vereinigten Staaten. Das seien mehr als 50 Prozent mehr als im Jahr zuvor, teilte das FBI am Montagabend (Ortszeit) in Washington mit. Seit 2017 habe sich die Zahl verdoppelt. 2021 seien bei Amokläufen 103 Menschen getötet und 140 verletzt worden. Auch das sei ein Anstieg um knapp 50 Prozent gegenüber 2020. 60 der 61 Schützen waren den Angaben zufolge Männer. Das FBI nutzt für die Zählung eine strenge Definition: Es geht ausschließlich um Fälle, in denen ein Täter in der Öffentlichkeit auf Menschen schießt, um sie zu töten. Nicht beachtet werden klassische Kriminalfälle mit Waffengewalt oder etwa Schießereien unter Bandenmitgliedern.

Das Ausmaß an Waffengewalt insgesamt ist in den USA ungleich größer. Es kommt regelmäßig zu tödlichen Vorfällen mit Schusswaffen, die dort leicht zu kaufen sind. Die Gesundheitsbehörde CDC verzeichnete in ihrer jüngsten Statistik aus dem Jahr 2020 insgesamt 45.222 Schusswaffentote in den USA - mehr als 120 Tote pro Tag.

 

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